1860-Realo Maget: Vom Aufstieg reden wir nicht mehr
MÜNCHEN - Gerade mal ein Spiel ist in der Rückrunde gespielt worden. Und schon scheint die Saison für die Löwen eigentlich schon gelaufen. Der Aufstieg scheint nach dem 2:2 gegen Koblenz unerreichbar, mit dem Abstieg sollten sie nichts zu tun haben. Es droht Langeweile.
Ein Spiel ist die Rückrunde erst alt. Und doch scheint für die Löwen nach dem 2:2 in Koblenz die Saison schon fast gelaufen. Oder doch nicht? Der Traum vom Aufstieg im Jahr des 150-jährigen Vereinbestehens muss bei acht Punkten Rückstand auf Platz drei, der zwei Aufstiegsendspiele gegen den Bundesliga-16. bringen würde, noch nicht vorbei sein.
Aber wer glaubt noch dran? „Ich bin da Realist“, sagt Franz Maget, der Löwen-Vizepräsident, auf die Frage, was 1860 heuer noch erreichen könne. „Ich gebe mir keinen Illusionen hin und werde nicht vom Aufstieg reden.“ Klar, als Mitglied der bayerischen SPD musste Maget in seinem Leben genug
Erfahrung sammeln mit dem Platzen auch der zartesten Hoffnungen. Da kann man schon genügsam werden. „Ich bin froh, dass wir heute sagen können, dass die Mannschaft mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben wird“, meint Maget auch. In der Hinrunde sei ihm da schon mal „Angst und Bange“ gewesen, doch jetzt „scheint die Mannschaft zu gefestigt“, meint er.
Tatsächlich ist der Abstand zu Platz 16 nach den letzten sechs Spielen ohne Niederlage für 1860 auf recht komfortable zehn Punkte angestiegen. Doch genau hier liegt die Krux: Auch im sechsten Jahr ihrer Zweitligazugehörigkeit, scheinen die Löwen wieder im Mittelmaß des Unterhauses gestrandet zu sein. Sie sind nicht richtig schlecht, machen in den Spielen meist die Räume richtig eng, ganz so, wie Trainer Ewald Lienen es mag. Sie kassieren relativ wenig Tore, punkten mittlerweile auch wieder regelmäßig. Doch für den Sprung an die Tabellenspitze fehlte doch immer etwas. Ob es auch heuer wieder nicht reichen wird?
„Wir müssen zufrieden sein mit dem Punkt, aber für höhere Ansprüche genügt das nicht", meinte Keeper Gabor Kiraly nach dem 2:2 in Koblenz. Sie stehen völlig zurecht da, wo sie stehen. Zwölfter sind die Löwen derzeit, „die Mannschaft kann in der Rückrunde zeigen, dass sie weit besser ist als Platz zwölf“, meint Maget. Vielleicht springt am Ende ja Platz sechs heraus. Oder acht. Was freilich immer noch eine bessere Platzierung als in den Vorjahren wäre.
„Wer in der Zweiten Liga spielt und nicht aufsteigen möchte, der macht etwas falsch“, pflegt der 1860-Geschäftsführer Manfred Stoffers oft zu sagen. Dass es heuer schon klappen wird, sagt Stoffers, allein von Berufs wegen Optimist, freilich nicht. Doch was nutzt der Glaube, wenn das Können noch nicht ganz da ist? „Wir müssen arbeiten, arbeiten, arbeiten und müssen alle Spiele gewinnen wollen“, meint Trainer Ewald Lienen. Klar, irgendwie muss er seine Spieler ja noch motivieren, wenn am Ende der Spannung noch so viel Saison ist.
Filippo Cataldo
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