1860-Präsident Mayrhofer kritisiert Vorgänger
In einem gemeinsamen Interview in der "SZ" betonen 1860-Präsident Gerhard Mayrhofer und Investoren-Statthalter Noor Basha ihr gutes Verhältnis und die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit.
München - 1860-Präsident Gerhard Mayrhofer und Noor Basha, der Vertreter von Löwen-Investor Hasan Ismaik in München, verstehen sich gut. In einem gemeinsamen Interview mit der "SZ" haben beide sich ihrer Wertschätzung versichert. "Er ist modern, versteht Business, Fußball und das Konzept einer Partnerschaft", sagte Basha. Mayrhofer zeigte sich beeindruckt von der Rede Bashas auf der Mitgliederversammlung, bei der Mayrhofer zum Präsidenten gewählt worden war. "Wenn jemand auf die Bühne tritt vor einer Horde von Löwen, die nicht alle freundlich gestimmt sind, und so eine Rede hält, muss das ein besonderer Mensch sein", sagte Mayrhofer dem Blatt.
Weniger gut zu sprechen ist der Präsident auf seine Vorgänger, die das Verhältnis zu Ismaik bis zur Eskalation gebracht haben. "Die KGaA gehört mehrheitlich Hasan Ismaik, mit 60 Prozent. Ob uns diese Realität gefällt oder nicht. Das Präsidium Schneider hat diese Anteile verkauft, auch das ist eine Realität. Der Verkauf ist passiert, und am nächsten Tag wurde so getan, als sei er gar nicht passiert. Nun müsse man sich gegen Ismaik aufstellen, da hat permanente Ausgrenzug stattgefunden", sagte Mayrhofer.
Ismaik sei aber weiterhin bereit, sich bei 1860 zu engagieren. "Hundertprozentig", sagte Basha, der sich allerdings gegen die Haltung wehrt, Ismaik als reinen Geldgeber anzusehen. "Viele wissen noch nicht genau, was seine Rolle im Klub ist. Sie vergleichen ihn mit mit der Rolle, die Adidas bei Bayern einnimmt. Oder es heißt, Hasan sei der Geldgeber. Er ist nicht der Geldgeber. Hasan ist Vorsitzender des KGaA-Aufsichsrats. er ist ein Teil des Klubs. Das ist ein Unterschied. Er gehört zur Löwe-Familie." So sähe das auch Mayrhofer. "Wir ziehen an einem Strang, wir wollen Stabilität bringen", so Basha weiter.
Mayrhofer bestätigte das. "In der Vergangenheit wurde über den Geldgeber gesprochen. Ein Plan wurde vereinbart und gesagt: So, jetzt überweis' mal, wir machen was draus! Wir wollen eine andere Zusammenarbeit. Wir wollen den Klub miteinander entwickeln."
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