1860: Nörgler Rakic muss zum Rapport
MÜNCHEN - Beim Auslaufen am Montag fehlte der angefressene Rakic, der gegen Aachen nur die letzten Minuten ran durfte. Stevic hat ein Wörtchen mit dem Stürmer zu reden.
Eigentlich war am Dienstag der freie Tag für die Löwen. Nicht für einen. Stürmer Djordje Rakic (24) drehte mit Co-Trainer Alexander Schmidt einsam seine Runden an der Grünwalder Straße. Was war passiert? Übermotiviert dürfte der Serbe wohl kaum gewesen sein. Rakic (vier Tore in vier Spielen) schiebt gerade Frust, weil es seit Wochen bei ihm nicht mehr läuft, er seit drei Spielen nur noch Ersatz ist.
Trainer Reiner Maurer hat sich vorne im Sturm neben dem gesetzten Benny Lauth statt für Rakic für Alexander Ludwig entschieden. Das gefällt Rakic gar nicht. Schon vor Wochen sagte er verstimmt: „Ich bin hundertprozentig fit, ich werde dem Trainer zeigen, dass er sich täuscht. Es gibt überhaupt keinen Zweifel an meiner körperlichen Fitness. Ich bin sehr motiviert. Ich hoffe der Trainer wird das in den nächsten Spielen sehen.“ Von der offenkundigen Torkrise wollte Rakic zuletzt nichts wissen.
„Alles ist okay, ich fühle mich gut, ich lache darüber. Manchmal trifft man nicht als Stürmer das ist ganz normal.“ Wer zuletzt lacht… Denn der Angreifer, der sich selber als impulsiv bezeichnet, spielte auch am Sonntag gegen Aachen nur die letzten sieben Minuten. Das war des Guten zuviel für den 24-Jährigen. Nach dem Schlusspfiff flüchtete er angefressen sofort in die Kabine und von dort nach Hause. Beim Auslaufen am Montag fehlte Rakic wegen Magen-Darm-Problemen. Nur ein Vorwand? Klar, dass das Maurer und 1860-Sportdirektor Miki Stevic nicht gefiel.
Rakic muss nun bei Stevic zum Rapport antreten. Ein nächster Problemfall nach Savio Nsereko ist freilich nicht zu befürchten. Dennoch sagt Stevic: „Djordje ist ein sehr emotionaler Mensch. Aber das geht natürlich nicht.“ Und Rakic meinte nach seiner „Stadionflucht“ kleinlaut: „Das war nicht okay, aber ich war eben enttäuscht und reagiere oft impulsiv.“
Reinhard Franke