1860 nimmt Kontakt zu Eriksson auf

Schneider angezählt, Schäfer telefoniert: 1860 hat Kontakt mit Eriksson aufgenommen. Der Präsident klagt: "Ich werde depositioniert."
von  fil

Dieter Schneider angezählt, Robert Schäfer telefoniert: 1860 hat Kontakt mit Sven-Göran Eriksson aufgenommen. Der Präsident klagt: "Ich werde depositioniert."

Belek - Es war 14 Uhr in Belek, als 1860-Präsident Dieter Schneider Sven-Göran Eriksson endgültig vom Trainer-Phantom-Dasein erlöste. "Ich kann in Übereinstimmung mit Geschäftsführer Robert Schäfer mitteilen, dass Kontakt aufgenommen wurde mit Sven-Göran Eriksson und Gespräche zwischen uns und ihm laufen", sagte Schneider.

Zweieinhalb Tage, nachdem der Aufsichtsrat Schäfer beauftragt hatte, in Verhandlungen mit dem Wunschtrainer von Investor Hasan Ismaik einzutreten und in denen der Schwede immer wieder beteuert hatte, dass er auf einen Anruf warte, ist es nun hochoffiziell: Die Löwen wollen Eriksson. Und das auch wirklich.

Mit anderen klaren Aussagen tat sich Schneider am Donnerstag schwer. Der Präsident wirkte angeschlagen. Im Lauf des Dienstags und Mittwochs waren der AZ und anderen Zeitungen immer mehr vermeintliche Details aus der nächtlichen Marathon-Sitzung an der Grünwalder Straße zugesteckt worden, auch Teile der Vereinbarung mit Ismaik waren ans Licht gekommen.

Der Tenor: Schneider und sein Vize Franz Maget hätten die Partnerschaft mit dem Investor beinahe platzen lassen, der Präsident wäre nicht mehr tragbar. Schneider weiß, woher der Wind weht, es sind Intrigen gegen ihn im Gange, im März stehen Neuwahlen des Präsidiums an.

Die Gegner bringen sich in Position, "und ich werde depositioniert", sagte Schneider, der sich ansonsten in Diplomatie übte: "Mir kann keiner vorwerfen, dass ich den Verein nach Gutsherrenart führe. Ich habe immer versucht, alle Meinungen unter einen Hut zu bringen – ohne mit meiner eigenen Meinung hinter dem Berg zu halten."

Dass aber wieder Interna ans Licht kamen, verurteilte er: Tatsache sei, dass "es schon länger ein Thema bei uns ist, dass Interna an die Öffentlichkeit gelangen. Dass dies nun wieder geschieht, überrascht mich sehr, denn es widerspricht allem, was wir besprochen haben." Doch was zählen Absprachen schon in Zeiten des Wahlkampfs?

 

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