1860-Neuzugang Marcel Bär: Ein Start mit Höhen und Tiefen

Traumstarter, Joker, Fast-Matchwinner: 1860-Neuzugang Marcel Bär hat in der noch jungen Drittliga-Saison schon so einiges erlebt.
von  Matthias Eicher
1860-Neuzugang Marcel Bär pendelt bisher zwischen Matchwinner und Löwen-Unglücksrabe.
1860-Neuzugang Marcel Bär pendelt bisher zwischen Matchwinner und Löwen-Unglücksrabe. © sampics/Augenklick

München - Sechs Saisonspiele ist Sechzigs Saison erst alt. Für Neuzugang Marcel Bär fühlt sie sich vermutlich schon länger an, denn: Der Neuzugang des TSV 1860 hat schon ganz schön viel erlebt, seitdem er das "B" im Vereins-Kürzel BTSV gestrichen hat - und die Braunschweiger Löwen gegen den Münchner Turn-und Sportverein mit demselben Wappentier getauscht hat.

Der 29-jährige Neu-Löwe Bär ist als Hoffnungsträger im Angriff nach Giesing gekommen, mit der Empfehlung von 30 Zweitligaspielen (vier Tore, ein Assist) und satten 134 Drittligaeinsätzen (28/17). Nun hätte der gebürtige Gifhorner ausgerechnet im Löwen-Duell zwischen seinem alten und neuen Verein zum Matchwinner werden können: Nach Traum-Chip von Spielmacher Richard Neudecker hämmerte Bär, nachdem er sich mustergültig frei geschlichen hatte, den Ball volley in technischer Vollendung Richtung Tor - nur eben ein paar Zentimeter zu hoch an den Querbalken. Bär, der verhinderte Löwen-Held von Braunschweig.

"Ganz bittere Pille": Bär nach Braunschweig-Remis konsterniert

"Es ist schön, wieder hier zu sein. Das Spiel war spektakulär - und spannend bis zur letzten Minute. Ich glaube, die Zuschauer haben es genossen", meinte der Ex-Braunschweiger über das 1:1, bei dem 1860 durch Sascha Mölders spät in Führung gegangen war, in der Nachspielzeit aber noch den Ausgleich hinnehmen musste: "Wenn du das Gegentor in der Nachspielzeit frisst, dann ist das eine ganz bittere Pille. Deswegen fahren wir mit keinem guten Gefühl zurück. Wir hätten gerne die drei Punkte mitgenommen."

Bär selbst hätte dem Spiel einen anderen - seinen eigenen Stempel - aufdrücken können. Der 1,84 Meter große Stürmer hatte auch noch zwei weitere Schusschancen, zielte allerdings am Tor vorbei.

1860-Neuzugang Bär erwischte einen Traumstart

Diesmal wurde Bär nicht zum Entscheider, dabei hatte alles so überragend begonnen: Beim 1:0 im Saisonauftakt gegen Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers avancierte Bär mit seinem 1:0 zum Matchwinner. "Besser kann es nicht laufen", jubilierte der Mann des Tages. "Er hat mit der ersten Chance das Tor gemacht", lobte Coach Michael Köllner den kaltschnäuzigen Start und bezeichnete Bär als "Schlüsselspieler".

Danach folgten allerdings Spiele, in denen Bär wie Sechzig das Schlüsselloch vergeblich suchten und nicht an ihre Bestform herankamen: 0:0 beim SV Wehen Wiesbaden, 1:1 in Unterzahl gegen Türkgücü, 0:3 in Lautern. Das neue 4-1-3-2-System, es wollte einfach nicht so richtig flutschen.

Bär fiel Köllners Systemumstellung zum Opfer

Prompt wurde ausgerechnet Bär Opfer der taktischen Umstellung, was Coach Köllner auch genauso formulierte: Weniger Bärs Leistungen, als vielmehr seine systemtechnischen Überlegungen ließen den Neuzugang hinaus und Flügelflitzer Stefan Lex wieder hineinrotieren - eine Maßnahme, die mit der 3:0-Trotzreaktion gegen Viktoria Köln fruchtete.

Gegen Braunschweig wusste Köllner: Lässt er seinen Neu-Stürmer draußen, schwächt er diesen und lässt gleichzeitig den Effekt, dass Akteure gegen ihre Ex-Klubs stets topmotiviert zu Werke gehen, verpuffen. Also beorderte Köllner Bär auf den Rasen - und wäre fast dafür mit dessen Treffer(n) belohnt worden. Künftig dürfte der Angreifer weiter in oder nahe dran an der Startelf sein, wenngleich nicht neben, sondern ein Stück hinter Alpha-Löwe Mölders - auch von dort lassen sich Bär-Buden erzielen.

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