1860-München-Tor von Romuald Lacazette gegen VfB Stuttgart war irregulär

Sechzig zeigt im Südschlager gegen den VfB Stuttgart weitgehend eine starke Leistung. Hinterher trauern die Löwen über den Last-Minute-Ausgleich, dabei haben die Giesinger bei der Führung selbst Glück, dass das Schiedsrichtergespann eine knifflige Abseitsstellung nicht sieht.
von  Patrick Mayer
Die entscheidende Szene: Im Moment des Zuspiels durch Amilton stand Lacazette minimal im Abseits.
Die entscheidende Szene: Im Moment des Zuspiels durch Amilton stand Lacazette minimal im Abseits. © sampics/Augenklick

München - Fußball ist bekanntlich eine sehr subjektive Angelegenheit. Und so haderten die Löwen nach dem 1:1 (1:0) gegen den VfB Stuttgart vor allem mit dem unglücklichen Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit. Dabei hatten die Sechzger beim Führungstreffer selbst gehörig Glück, dass Schiedsrichter Patrick Alt und seine Assistenten eine Abseitsstellung von Romuald Lacazette nicht erkannten.

Romuald Lacazette steht im Abseits

Zur Verteidigung: Weder die Sechzig-Profis noch die Unparteiischen konnten diese knifflige Szene in Sekundenbruchteilen wirklich wahrnehmen. Eine Auflösung gab es erst im TV. So hielt zum Beispiel Sport1 in der Zusammenfassung die Szene an und zog digital eine Linie, um die Situation klar kenntlich zu machen.

Und so kam das Abseits zustande: Amilton scheiterte nach Doppelpass mit Lacazette im Eins-gegen-Eins an VfB-Keeper Mitchell Langerak. Der australische Keeper konnte den Ball erst nicht festhalten, stocherte diesen dann mit den Händen unglücklich Amilton regelrecht vor die Füße. Aus der Drehung legte der 27-jährige Brasilianer den Ball schließlich quer in Richtung des einlaufenden Lacazettes, der stark nachsetzte.

Nur ein VfB-Spieler vor der Torlinie

Was mit bloßem Auge kaum zu erkennen war, die TV-Bilder aber belegen: Der französische Mittelfeldspieler stand tatsächlich im Abseits. Im Moment des Abspiels stand mit Benjamin Pavard nur ein Gegenspieler zwischen dem 23-Jährigen und dem Tor der Schwaben.

Regel 11 der Regularien des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) besagt zu einer solchen Szene: "Ein Spieler befindet sich in einer Abseitsstellung, wenn er mit irgendeinem Teil des Kopfs, des Rumpfs oder der Füße der gegnerischen Torlinie näher ist als der Ball und der vorletzte Gegenspieler." Besagter vorletzter Gegenspieler war in diesem Fall Torwart Langerak. Er hatte versucht, gegen Amilton nochmal nachzufassen.

Hierzu erklärt Regel 11 der DFB-Fußball-Regularien weiter: "Die Hände und Arme aller Spieler, einschließlich der Torhüter, werden dabei nicht berücksichtigt." Ergo: Lacazette stand im Abseits, das Tor für die Löwen war irregulär.

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