1860 München gegen Würzburger Kickers: Stimmen nach dem Spiel
Würzburg - Viel tiefer kann der TSV 1860 nun wirklich nicht mehr fallen: Anstelle den Anschluss an die oberen Tabellenhälfte wieder herzustellen, verloren die Löwen das Derby bei den Würzburger Kickers mit 0:2. "Es war ein verdienter Würzburger Sieg", musste Sechzig-Trainer Kosta Runjaic hinterher gestehen, denn der Aufsteiger bestrafte die Fehler seiner Elf eiskalt.
Torhüter Jan Zimmermann spricht über die zwei Gegentore, bei denen er jeweils nicht unbeteiligt gewesen war. Sehen Sie hier die Stimmen zum Spiel.
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Jan Zimmermann (TSV 1860) über...
die Entstehung des 0:1: "Das war ein unnötiger Ballverlust."
sein Eingreifen: "Da sieht jeder, dass Soriano hätte weiterlaufen können. Er hat das geschickt gemacht, denn als Torhüter muss ich reagieren. Ich bin aber keiner, der sich hinstellt und das als Ausrede nimmt. Auch beim zweiten Treffer, dem Sonntagsschuss von Müller, trifft er den Ball nicht so, wenn wir früh genug stören. Da waren wir nicht konsequent genug."
die Konsequenzen der Pleite: "Es gibt sicher einiges aufzuarbeiten. Es sind zu viele Kleinigkeiten, die nicht funktionieren. Dadurch schießen wir immer wieder ‚Eigentore‘. Jeder Einzelne muss mit sich ins Gericht gehen. Wir müssen selbstkritisch sein und uns das Glück in den nächsten zwei Wochen wieder erarbeiten, Geist und Körper ins rechte Lot bringen."
die Länderspielpause: "Nach so einer Enttäuschung würde ich am liebsten sofort weiterspielen. Die Leistung heute entspricht sicher nicht den Ansprüchen, die wir an uns selbst stellen."
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Kosta Runjaic (Trainer TSV 1860): "Es war ein verdienter Würzburger Sieg. Wir wussten, dass Würzburg sehr kompakt ist, den Gegner 90 Minuten bearbeitet. Das war auch der Fall. Wir haben uns aber ab und an lösen können, haben zwei gute Standardsituationen gehabt. Dann ist uns etwas passiert, das uns in dieser Saison schon öfter passiert ist: Wir haben einen Bock geschosssen. Nach dem Rückstand war es umso schwerer, das Spiel gegen eine solch heimstarke Mannschaft zu drehen. Das war nicht ausreichend. Wir können nicht mit dem heutigen Spiel und den letzten Wochen nicht zufrieden sein. Es besteht Redebedarf. Wir werden mit der Mannschaft reden und versuchen, sie wieder aufzurichten."
Thomas Eichin (Sportchef TSV 1860): "Wenn man solche Fehler macht, dann kann man hier nicht bestehen. So etwas darf in keiner Liga passieren. Im Moment können wir den einen oder anderen Ausfall nicht kompensieren. Aus dieser Situation müssen wir schnell wieder herauskommen, sie entsprechend analysieren. Momentan brauchen wir über andere Dinge nicht zu sprechen. Ein Punkt aus vier Spielen ist zu wenig. Dennoch müssen wir ruhig bleiben und schauen, dass wir schnell wieder in die Spur kommen. Wir müssen die Köpfe frei bekommen, analysieren, uns fokussieren und zusammenreißen."
Bernd Hollerbach (Trainer Würzburger Kickers): "Es ist ein Unterschied, ob man ein Spiel gewinnen will, oder ob man unbedingt gewinnen will. Meine Mannschaft wollte an diesem Nachmittag unbedingt gewinnen, das habe ich die ganze Woche schon gespürt. Es war heute nicht einfach gegen einen guten Gegner, der mit Sicherheit noch kommen wird. Die letzten jahre waren nicht gut bei Sechzig, so etwas braucht Zeit. Natürlich dürfen wir uns jetzt Freude und gehen mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause. Ich kann aber nur warnen: Sandhause hatte letztes Jahr auch einen guten Start, hintenraus wurde es eng. Unser Ziel ist weiter, die Klasse zu halten. Wir sind auf einem guten Weg, mehr aber auch nicht."