1860 München auf dem Dorf: Die Löwen zu Gast beim TSV Buchbach

Buchbach - 2.500 Zuschauer fasst das Stadion in Buchbach. Das ist die geringste Kapazität der Regionalliga. Gut, bei nur knapp über 3.000 Einwohnern reicht das im Normalfall auch. Aber natürlich nicht, wenn die Löwen kommen.
Letztes Jahr spielten die 60er noch in der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart. Fassungsvermögen: gut 60.000 Zuschauer. Ein wenig umstellen müssen sich die Münchner also schon. Aber auch so ein kleines Stadion auf dem Dorf kann seinen Charme haben.
So haben die Buchbacher wirklich jeden freien Platz neben dem Spielfeld genutzt, und einfach ein paar Holzbänke zwischen zwei Bäumen hinter dem Tor installiert. Das sieht zwar ein bisschen nach Stadien in den 60er Jahren aus, ist aber, vor allem mit Blick auf das Gastspiel der Löwen, natürlich eine pragmatische Teillösung für das Platzproblem.
Während der Spiele ein "Geisterdorf"
Denn bei den Heimspielen der Buchbacher kommen nicht nur immer wieder viele Gästefans, auch ist regelmäßig der ganze Ort auf den Beinen. Außerhalb des Stadions scheint während den Spielen alles wie ausgestorben. Die Stimmung in der "SMR-Arena" ist hitzig, aber nicht unfair. Man zeigt sich bewusst gastfreundlich dort, in der Nähe von Mühldorf am Inn. 500 Plätze sind für die Gäste vorgesehen, soviele Löwenfans gibt es aber wahrscheinlich schon allein in Buchbach selbst. Der Gästeblock dürfte am Mittwoch überquillen.
Baum im Block
Wer dann eines der begehrten Tickets im Gastbereich ergattert hat muss hoffen, dass er dort keinen ungünstigen Platz erwischt. Denn mitten im Block wächst ein Baum. Und der kann, bei ungünstiger Positionierung des Gästefans, schon mal die Sicht auf den halben Platz verdecken. Man sollte also möglichst früh da sein, der obligatorische Gang für Bratwurst und Bier in der Halbzeit sollte deshalb auch noch einmal ganz genau überdacht werden. Nicht, dass der gute Platz danach weg ist.
Die emotionalsten Spiele im Sechzgerstadion
Die Stadionwurst, normalerweise ja unersetzlich als Stadionsnack, verliert in Buchbach aber ohnehin etwas von seiner Bedeutung. Denn wer will schon eine Wurst, wenn er Spanferkel haben kann? Ein solches braten die Buchbacher nämlich zu jedem Heimspiel. Und stehen damit, kulinarisch gesehen, ganz weit oben in der Regionalliga.
Zuschauer werden zu Trainern
So nah dran am Spielgeschehen wie in Buchbach ist man sonst wohl auch nirgends in der Regionalliga. Nur ein guter Meter trennt die Zuschauer in der vordersten Reihe vom Spielfeld. Klar, dass da die ein oder andere gut gemeinte Anweisung in Richtung Spieler gerufen wird.
Die großen Löwen sind mit dem Gastspiel in Buchbach endgültig in der Regionalliga angekommen. Mal sehen, wie sie sich schlagen, aufm Dorf.

Die Löwen Amateure waren schon öfter zu Besuch in der SMR-Arena in Buchbach. Am Mittwoch sind die Profis dran. Foto: Stefan Fietzek
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