1860: Mlapa (18) hört auf Stevic
Der Löwen-Stürmer mit togolesischen Wurzeln entschied sich gegen die Einladung zum Africa Cup. Er will, wie vom Sportdirektor gewünscht, weiter für Deutschland spielen
MÜNCHEN Natürlich hat Löwen-Talent Peniel Mlapa (18) die schlimmen Meldungen vom Überfall beim Africa Cup auf die Nationalmannschaft von Togo mit drei Toten und mehreren Verletzten (AZ berichtete) verfolgt. „Was das passiert ist“, sagte der Stürmer, „ist schlimm, eine Tragödie. Ich habe zwar kein Opfer gekannt, aber das geht einem trotzdem sehr nahe.“
Mlapa versucht, nicht an das Attentat zu denken, weil er weiß: Auch er selbst hätte im Mannschaftsbus sitzen können. „Ich hatte vom togolesischen Fußball-Verband eine Einladung für den AfricaCup“, bestätigt der in Lomé geborenen Mlapa. Mehr mag er nicht sagen.
Möglicherweise ist es Sportdirektor Miki Stevic zu verdanken, dass der in Togo geborene Mlapa das Angebot seines Verbandes ausschlug. „Ich habe schon ein paar Mal auf Peniel eingeredet, dass es für ihn sicherlich von Vorteil ist, wenn er für Deutschland spielt“, sagte Stevic.
Ob Stevic den Spieler endgültig überzeugt hat? Mlapa selbst, der bereits für die deutsche U19-Nationalmannschaft aufgelaufen ist, aber immer noch den Verband wechseln könnte, hat sich mittlerweile entschieden. „Ich will für Deutschland spielen“, sagte der hochtalentierte Angreifer des TSV 1860. Für Sportdirektor Stevic die richtige Entscheidung. Der Serbe glaubt sogar: „Peniel wird auch im Trikot der deutschen Nationalmannschaft seinen Weg machen.“
Bei 1860 gilt Mlapa als einer der Aufsteiger des Jahres: Eigentlich dürfte der 18-Jährige noch für die eigenen A-Junioren spielen, aber weil er nicht nur aufgrund seiner Körpergröße (1,93 Meter) herausragt, hat der Angreifer sogar die Chance am Sonntag, beim Liga-Start in Koblenz (13.30 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de), in der Anfangself zu stehen. „Peniel ist eine Möglichkeit“, bestätigte nun Trainer Ewald Lienen – falls Benny Lauth (Knieverletzung) es nicht mehr rechtzeitig schafft und ausfällt. Oliver Griss
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