1860: Mit fünf Neuen in Düsseldorf?

MÜNCHEN - So haben sich die Löwen ihren Saisonstart nicht vorgestellt. Von den ersten drei Spielen gingen zwei verloren. Vor der Partie in Düsseldorf sagt Trainer Reiner Maurer: "Wir müssen dort etwas Zählbares mitnehmen." Gut möglich, dass er dafür seine halbe Mannschaft umkrempelt.
Reiner Maurer hat ja zum Auftakt der Zweitligasaison schon so einiges ausprobiert. Klar, in der Abwehr musste der Löwen-Trainer auf Verletzungen reagieren und sah sich gezwungen, ständig in anderen Formationen spielen zu lassen. Doch im Mittelfeld versuchte er ganz bewusst Neues und ließ Youngster Moritz Leitner und Arbeiter Dominik Stahl ran.
Am Sonntag, wenn die Löwen (drei Spiele, drei Punkte) in Düsseldorf darum bemüht sein werden, einen kompletten Fehlstart zu vermeiden, wird Maurer wohl weitere Veränderungen vornehmen. Zum einen drängt sich Aleksander Ignjovski auf, zum anderen könnte Florin Lovins Leidenszeit auf der Bank vorbei sein. Sollten die beiden tatsächlich in die Mannschaft rutschen, müssten Leitner und Stahl erst mal zuschauen. Denn klar ist, für Leitner kann nur Lovin kommen, da beide offensiv denken und spielen. Und auch Stahl und Ignjovski bilden ein Pärchen; heißt: Nur einer von beiden kann spielen, da die zwei im Paket zu wenig Offensivgeist versprechen.
Und weil Benni Lauth (Rückenbeschwerden) und Daniel Bierofka (Grippe) am Mittwoch nicht mittrainert haben, könnten sich womöglich noch weitere Wechsel anbahnen. Für Lauth stünde Alexander Ludwig bereit, und für Bierofka könnte Daniel Halfar in die Startelf rutschen. Die beiden jedenfalls zeigten sich im Training frisch, wendig und topmotiviert. "Egal, wer mir am Sonntag nicht zur Verfügung steht, wir haben sehr gute Alternativen im Kader", sagt Maurer. Bedenkt man, dass auch Verteidiger Mate Ghvinianidze wieder fit ist und den bei seinem Debüt nur wenig überzeugenden Neuling Juan Barros aus der Mannschaft verdrängen dürfte, könnte Maurer sein Team auf bis zu fünf Positionen verändern.
Bei Ludwig allerdings ist die Sache etwas kompliziert. Weil die Außenbahnflitzer Stefan Aigner und Daniel Bierofka (oder Halfar) gesetzt sind und mehr Offensive als Defensive versprechen, muss wenigstens die Mitte dicht sein. Sprich: Maurer muss zwei Sechser aufbieten, auch wenn einer von ihnen mit nach vorne gehen darf. "Bei Ludwig sehe ich aber das Problem, dass er eigentlich nur als Spielmacher hinter den Stürmern oder als hängende Spitze spielen kann", erklärt Maurer. Heißt: So lange sich keiner der Stürmer Lauth oder Djordje Rakic verletzt, wird es schwer für den torgefährlichen Thüringer, in die Mannschaft zu kommen. Er selbst will sich dazu nicht äußern, "die Situation ist doch eindeutig genug", sagt er.
Marco Plein