1860-Legende Michael Hofmann äußert scharfe Kritik: "Qualität zerstört"

Deutliche Worte von Michael Hofmann: Der ehemalige Torhüter des TSV 1860 äußert sich zur aktuellen Situation bei den Löwen und kritisiert den öffentlich untergetauchten Sportchef Günther Gorenzel scharf: "Das ist für mich Kindergarten-Niveau."
von  AZ
Löwen-Legende Michael Hofmann.
Löwen-Legende Michael Hofmann. © imago/Ulrich Wagner

München - Michael Hofmann gilt als Mann der klaren Worte, das stellte der ehemalige Torhüter des TSV 1860 am Samstag einmal mehr unter Beweis. Im Rahmen des Heimspiels gegen den VfL Osnabrück (3:0) war der 50-Jährige als Experte bei "Magenta Sport" im Einsatz und wurde in der Halbzeit zur aktuellen Situation bei seinem Ex-Klub befragt. Dabei äußerte Hofmann deutliche Kritik – unter anderem an Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel.

Der Österreicher war in den vergangenen Monaten massiv unter Druck geraten, da er erst rund drei Wochen nach der Entlassung von Michael Köllner einen neuen Übungsleiter präsentieren konnte. Seit der Amtsübernahme von Maurizio Jacobacci ist von Gorenzel öffentlich nichts mehr zu hören. Dabei laufen derzeit zahlreiche Verträge aus, unter anderem auch der von Jacobacci.

Hofmann kritisiert Gorenzel: "Da sollte sich der eine oder andere hinterfragen"

Hofmann hat für die öffentliche Zurückhaltung des Sportchefs in der aktuellen Phase kein Verständnis. "Was soll ich dazu sagen? Wenn ich hier eine verantwortungsvolle Position innehätte, dann würde ich zumindest nicht sagen, dass ich zwölf Stunden arbeite, sondern würde es einfach machen", sagte Hofmann am Samstag.

Der Ex-Keeper weiter: "Wenn ich weiß, ich habe diese Problemfelder zu lösen – auch mit der Geschichte Michael Köllner, der hier entlassen wurde, nachdem er dreieinhalb Jahre überragende Arbeit geleistet hat – und dann habe ich nicht mal einen Plan B in der Tasche. (...) Da sollte sich der eine oder andere vielleicht einmal hinterfragen, ohne nur zu schweigen. Denn das ist für mich Kindergarten-Niveau."

TSV 1860: Hofmann kritisiert negative Strömungen hinter den Kulissen

Auch sonst sieht Hofmann die Entwicklungen bei seinem ehemaligen Klub kritisch. Schon beim Legendenspiel gegen den FC Bayern Ende Oktober, als die Löwen sportlich noch richtig gut dastanden, habe er negative Strömungen innerhalb des Vereins wahrgenommen. 

"Man hat 13 Spieltage und 29 Punkte und es wird schon wieder hinter den Kulissen, von wem auch immer, geschürt, dann macht das im Endeffekt auch etwas mit dem Team", meint Hofmann rückblickend. Sein bitteres Fazit: "Sechzig München steht in der Dritten Liga im Moment für Qualität, die leider unnötigerweise zerstört wurde."

Michael Hofmann hofft auf Jacobacci-Verbleib beim TSV 1860

Immerhin: Unter Jacobacci war der Trend zuletzt positiv, von den vergangenen vier Spielen wurden drei gewonnen. Hofmann hofft auf einen Verbleib des Italo-Schweizers über den Sommer hinaus – auch im Sinne der Kontinuität.

"Er hat gesagt, dass er gerne hier bleiben würde. Das würde ich befürworten. Man kann nicht jedes halbe Jahr einen neuen Trainer holen. Das hatte ich auch während meiner Zeit als Mitglied des Trainerstabs. Da kannst du dich nicht an Automatismen gewöhnen, du kannst keine Ziele verfolgen, die dann Qualität bringen", sagte Hofmann und forderte: "Da muss sich 1860 in den nächsten Tagen endlich auch mal klar bekennen."

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