1860-Legende Grosser wird 75: Vom Leben gezeichnet

Der Kapitän der Meister-Elf des TSV 1860 wird 75: Peter Grosser hat in seinem Leben viele Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Am Grab seiner Söhne kann er klare Gedanken fassen.
von  SID
1860-Legende Peter Grosser
1860-Legende Peter Grosser © Rauchensteiner/AK

Der Kapitän der Meister-Elf des TSV 1860 wird 75: Peter Grosser hat in seinem Leben viele Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Am Grab seiner Söhne kann er klare Gedanken fassen.

München – Über den Sinn des Lebens hat sich Peter Grosser oft genug Gedanken gemacht. Der frühere Fußball-Nationalspieler von Bayern und 1860 München hat seine beiden Söhne nach tragischen Unfällen verloren. Für ihn musste es irgendwie weitergehen. Am Samstag (28. September) feiert der Meister-Löwe seinen 75. Geburtstag.

1979 erlag Sohn Peter im Alter von nur 19 Jahren den Folgen eines Verkehrsunfalls. 2008 erlitt der ehemalige Zweitliga-Profi Thomas Grosser (42) beim Fußball mit der Senioren-Mannschaft der SpVgg Unterhaching einen Herzstillstand und verstarb. Peter Grosser besucht oft das gemeinsame Grab in Unterhaching. "Dort komme ich zur Ruhe und kann klare Gedanken fassen", sagte er vor zwei Jahren der Abendzeitung.

Er mache sich "natürlich auch Vorwürfe. Da kommt einem Vieles in den Sinn, und man bereut die Fehler, die gemacht wurden, dass man vielleicht zu wenig für die Kinder da war oder das ein oder andere noch hätte besser machen können. Jetzt ist es zu spät."

Ohnehin würde es nach derartigen Schicksalsschlägen nur zwei Möglichkeiten geben, führte Grosser weiter aus: "Entweder, ich geb' den Löffel ab, oder ich versuche nach vorne zu blicken. Ich blicke nach vorne, bin ganz für meine Schwiegertochter und die drei Enkel da. Ich helfe so gut es geht. Das Leben geht weiter."

Grosser war einst Kapitän der Meister-Elf von 1860 München im Jahr 1966, gewann 1964 mit den Sechzigern auch den Pokal. Er absolvierte damals auch zwei Länderspiele für die DFB-Auswahl. Davor hatte er zwischen 1958 und 1963 134 Spiele für den FC Bayern bestritten.

Nach seiner aktiven Karriere trainierte Grosser von 1977 bis 1987 die SpVgg Unterhaching und führte den Vorortklub von der Bezirksliga in die Bayernliga, damals die dritte Liga in Deutschland. Von 1990 bis 2011 gehörte er dann dem Präsidium der Hachinger an, ehe er zurücktrat. "Ich möchte einem Neuanfang mit neuen, jüngeren Leuten nicht im Wege stehen", sagte er.

 

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