1860: „Lars war sehr verärgert“
Bender-Berater gibt Stevic kontra. Und in Bremen deutet Allofs Interesse an.
MÜNCHEN Klaus Allfos ist eher als kühler Kopf bekannt. Doch der Sportdirektor von Werder Bremen kann auch euphorisch sein. Und das vor allem beim Thema Lars Bender, dem 19-Jährigen Supertalent von 1860.
Was ihm der Name Bender sage, fragte der „Weserkurier“ den Werder-Sportchef. „Das ist ein Spieler von 1860 München. Und ich glaube, dass er gestern ein Tor gemacht hat“, schmunzelte Allofs frech, ganz so, als könne er sich nur ungefähr an Benders 3:2- Siegtor in Ingolstadt erinnern. Dabei kennt Allofs den U20-Nationalspieler nur allzu gut: „Er ist ein Spieler aus der Kategorie Özil und Boenisch“, analysiert der Manager. Angreifer Mesut Özil, neuerdings deutscher Nationalspieler, und Verteidiger Sebastian Boenisch zählen bei Werder zu jenen Spielern, denen die Zukunft gehört. Da würde ein Lars Bender als Mittelfeldakteur bestens ins Konzept passen. „Wir beobachten ihn“, gab Allofs zu.
Dass Werder Lars Bender an die Weser locken will, hatte 1860-Sportdirektor Miroslav Stevic der AZ bereits bestätigt. Für Irritation sorgte Stevic jedoch mit der Ankündigung, dass sich die Wege von Lars Bender und 1860 schon im Sommer trennen werden. Bender-Berater Manfred Schulte findet Stevics Vorstoß eher unglücklich. „Lars Bender war sehr verägert“, sagte Schulte am Dienstag der AZ und klagte: „Da wird jemand zum Verkauf gestellt, obwohl er eigentlich bleiben will.“
Doch die Frage scheint nunmehr zu sein: Darf Bender überhaupt bleiben?
1860-Sportdirektor Stevic hat seine eigenen Pläne. Er will das Löwentalent höchstbietend im Sommer an einen Topklub verkaufen und einen üppigen Transfererlös erzielen. Transfermarkt.de beziffert Benders Marktwert auf 1,5 Millionen Euro – tatsächlich dürften die Einnahmen weitaus höher sein. Bayer Leverkusen hatte bereits Sondierungsgespräche mit Bender geführt. Nun aber scheint Werder die besseren Karten zu haben.
Doch was will Lars Bender selbst? „Der Spieler hat eine Idee, was er möchte“, sagt Berater Schulte und erklärt Richtung Stevic: „Wir wollen unsere Position klar machen, und dass wir nicht zu allem Ja und Amen sagen.“ Bremens Sportdirektor Klaus Allfos habe ihn jedenfalls bislang noch nicht angerufen.rke
