1860: Kein Fußball = keine Zuschauer

Nur etwa 9000 Fans sehen das blamable 1:2 der Löwen gegen den FSV Frankfurt. Geschäftsführer Robert Schäfer stellt den Charakter der Spieler in Frage, Coach Alexander Schmidt attackiert seine Stars..
Dominik Hechler |
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Transparent der Löwen-Fans im Spiel gegen den FSV Frankfurt.
Dominik Hechler Transparent der Löwen-Fans im Spiel gegen den FSV Frankfurt.

Nur etwa 9000 Fans sehen das blamable 1:2 der Löwen gegen den FSV Frankfurt. Geschäftsführer Robert Schäfer stellt den Charakter der Spieler in Frage, Coach Alexander Schmidt attackiert seine Stars: „Das lasse ich mir nicht bieten!”

München - Der Tag danach. Tristesse pur an der Grünwalder Straße. Die Löwen schlichen ähnlich apathisch über das Trainingsgelände wie knapp 24 Stunden zuvor schon über den Rasen der Allianz Arena. Hängende Köpfe, versteinerte Mienen, Stille.

Das 1:2 gegen den FSV Frankfurt hat tiefe Spuren hinterlassen. „Die erste Halbzeit war grottenschlecht, das haben alle gesehen. So kann man nicht spielen", machte sich Trainer Alexander Schmidt nach der enttäuschenden Leistung seiner Mannschaft Luft. Und in Richtung seiner Spieler blaffte er: „Das lasse ich mir nicht bieten.”

Auch Geschäftsführer Robert Schäfer ging mit der gegen Frankfurt leidenschaftslosen Mannschaft – für die Rob Friend noch zum 1:2 traf, nachdem Yannick Stark und Michael Görlitz die Hessen mit zwei Toren in Führung gebracht hatten – hart ins Gericht: „Die erste Halbzeit hatte nichts mit Profifußball zu tun.” Und weiter: „Heute hat man ganz genau gesehen, wer sich von den Spielern hier richtig einbringt – und wer einfach nur Eigeninteressen verfolgt.” Das hatte gesessen.

Natürlich ist auch Schäfer klar, dass ein Sieg gegen Frankfurt nach den umstrittenen Vertragsverlängerungen mit Trainer Schmidt und Sportdirektor Florian Hinterberger Gold wert gewesen wäre. Vor allem, um die Fans zu beschwichtigen. Doch es kam anders – und die Wut der Anhänger wird immer größer.

Viele sind schon gar nicht mehr in die Allianz Arena gekommen – geschätzt 9000 waren es. Zwar lag die offizielle Zuschauerzahl bei 14200 – allerdings inklusive der Dauerkartenbesitzer, von denen viele überhaupt nicht kamen. Resultat: gespenstischer Minusrekord in dieser Saison. Und dann gab es gegen Frankfurt auch noch die siebte Heim-Partie in Folge ohne Sieg. Kein Wunder, dass die wenigen Fans ihre Mannschaft ob des blutleeren Auftritts gnadenlos auspfiffen. Auch der ägyptische Spion in Diensten des Investors Hasan Ismaik, Hassan Shehata, war vor allem von der ersten Halbzeit alles andere als begeistert. Sein kurzer Kommentar: „First time: no football.

„Ich kann die Unzufriedenheit der Fans verstehen. Aber die kann sich nur gegen die Spieler und nicht gegen den Trainer richten. Es lag nämlich nicht daran, dass wir nicht wussten, wie wir zu spielen haben. Es gab vom Trainer einen klaren Matchplan. Die Spieler hatten alle Mittel in der Hand – nur müssen sie diese dann auch nutzen", sagte Schäfer und stellte sich damit vor seinen Trainer – und gegen die Mannschaft.

„Ich habe extra ans Team appeliert, nun sportlich zu überzeugen. Der eine oder andere Spieler hat mich jetzt total enttäuscht", sagte Hinterberger. „Wir versuchen das Team nun für die kommende Saison zu verändern, auch von der Mentalität her.” Für das Auswärtsspiel in Köln erwartet Hinterberge jetzt, dass „die Mannschaft Gras frisst”. 

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