1860-Kapitän Felix Weber: Mit Bayern haben wir eine Rechnung offen

Im AZ-Interview spricht Löwen-Kapitän Felix Weber über die beginnende Drittliga-Saison, die Neuen Erdmann und Gebhart sowie das Auftaktspiel gegen Preußen Münster.
Interview: Matthias Eicher |
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TSV-1860-Kapitän Felix Weber: "Gegen die Bayern haben wir noch eine Rechnung offen"
Imago/eu-images/sampics/augenklick, AZ-Montage TSV-1860-Kapitän Felix Weber: "Gegen die Bayern haben wir noch eine Rechnung offen"

München - Seit 2004 spielt Felix Weber (24) für den TSV 1860 München, seit 2017 ist er Kapitän des Profiteams.

AZ: Herr Weber, noch einmal schlafen, dann ist es wieder soweit…
FELIX WEBER: …und es geht morgen gegen Preußen Münster (19 Uhr, d. Red.) endlich wieder los! Die Vorfreude ist extrem. Wir hatten mit fünf Wochen eine relativ lange Vorbereitung, jeder hat die Tage gezählt. Ich glaube, der DFB schaut schon ein bisschen auf die Klubs, und wenn die uns für die Saisoneröffnung auswählen, ist es schon ein Ding. Auftakt im Grünwalder Stadion, bei Flutlicht – besser geht es nicht!

Spielt Sechzig in der stärksten Dritten Liga aller Zeiten?
Es war letztes Jahr schon brutal. Mit Ingolstadt, Magdeburg und Duisburg sind drei Teams von oben runtergekommen, aber auch die Aufsteiger sind mit Bayern II, Waldhof Mannheim und Chemnitz schon Kracher. Wer war es noch?

Viktoria Köln.
Stimmt, die haben mit Fortuna Köln getauscht. Jetzt ist die Liga ähnlich, wenn nicht besser.

Weber: "Gegen Bayern gibt es sowieso nur Vollgas"

Gegen Ingolstadt, Würzburg, Haching und die Bayern kommt es zu vier Derbys. Einem dürften Sie besonders entgegenfiebern, oder?
Klar, als Blauer freue ich mich am meisten auf die Roten. Man denkt auch an das Regionalliga-Jahr, als wir zwei Mal verloren haben. Da haben wir noch eine Rechnung offen. Aber gegen die Bayern gibt es sowieso nur Vollgas.

Wie heißen Ihre Aufstiegsfavoriten?
Die drei Absteiger musst du immer auf dem Zettel haben. Uerdingen und Kaiserslautern haben sich sehr gut verstärkt. Aber auch Hansa Rostock – es wird sicher sechs, sieben Teams geben, die das Zeug für den Aufstieg haben.

Die Löwen wurden von manchen schon als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt. Was sagen Sie dazu?
Wir wollen jedem zeigen, dass das nicht stimmt und wir es drauf haben. Das puscht vielleicht noch etwas mehr. Die größte Gefahr ist ja fast, dass wir die ersten drei Spiele gewinnen – denn dann steing’ma auf und dann kaffma an Brasilianer (lacht). Der Spruch ist ja legendär und trifft es so gut, wie schnell bei Sechzig geträumt wird. Hauptsache, die Mannschaft bleibt bodenständig. Man hat letztes Jahr im Saisonendspurt gesehen, wie schnell es nach oben und wieder nach unten gehen kann. Egal, ob wir drei Mal am Stück gewinnen oder fünf Mal verlieren: Das Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt.

Der Mann, der Sechzig auf den Rasen und am Ende der Saison zum Nichtabstieg führen soll, sind Sie: Trainer Daniel Bierofka hat Sie kürzlich in Ihrem Amt als Spielführer bestätigt.
Ja, es gab ein kurzes Gespräch unter Männern. Der Trainer hat nur gefragt, ob ich es wieder mache. Ich habe ja gesagt und die Sache war erledigt. Ich habe die ganze Jugend hier gespielt und es freut mich sehr, dass ich es bis zum Kapitän gebracht habe. Biero ist seit fünf Jahren mein Coach, wir haben eine gewisse Verbindung und von dem her passt es. Das heißt noch lange nicht, dass ich immer gesetzt bin: Letztes Jahr hat es mich ja mal erwischt. Damals hat mich das aufgeregt, aber vielleicht war es besser so. Ich hab es ihm jedenfalls nicht übelgenommen.

Weber: "Dennis war von Tag eins an gleich integriert"

Stichwort Neulöwen: Wie schätzen Sie die beiden Neuzugänge ein, Ihren Nebenmann Dennis Erdmann und Rückkehrer Timo Gebhart?
"Erde" ist ein super Typ. Er war von Tag eins an gleich integriert, kommt mit seinen ganzen Sprüchen gut an. Er hat zig Zweit- und Drittligaspiele auf dem Buckel und ist mit Magdeburg aufgestiegen. Es gibt nur Positives. Du brauchst so einen Kerl im Team, der dazwischenhaut. Und über Timo gibt es keine zwei Meinungen: Was er drauf hat, weiß jeder. Er ist im Eins-gegen-Eins und vor dem Tor überragend. Ich wusste schon ein paar Tage, dass er zurückkommt. Mich freut es, dass er wieder da ist. Er ist durch und durch ein Blauer. Man merkt, dass er fit ist und ich hoffe, das bleibt er auch. Er ist einer, der Spiele im Alleingang entscheiden kann.

Gebhart wurde, wie zum Teil auch Aaron Berzel, von Investor Hasan Ismaik finanziert. Für die Fans bietet diese Konstellation reichlich Diskussionsstoff, welche Rolle spielt es für Sie als Spieler?
Gut, dass Aaron wieder da ist, er kann viele Positionen spielen. Ich habe sowas noch nie erlebt, dass ein Spieler von Gönnern finanziert wird. Bei Timo und der Unterstützung von Hasan Ismaik ist es ähnlich: Als Mannschaftskollege bin ich dankbar dafür, dass beide Spieler da sind und uns weiterhelfen. Das ist die Hauptsache. Ich hoffe, dass es auch die Fans so sehen und keinen Unterschied machen.

Sechzig ist bekannt für zahlreiche Nebenkriegsschauplätze. Inwieweit bleibt die Hoffnung, dass das Hauptaugenmerk in der neuen Spielzeit auf dem Sport liegt?
Ich bin ja jetzt schon länger dabei. Von Jahr zu Jahr ist immer irgendwas, Sechzig ist da wohl unübertroffen. Man hat sich daran gewöhnt – leider. Klar wünscht man sich, dass mal Ruhe einkehrt, aber ich denke, ich bin inzwischen unerschütterlich. Ich hoffe trotzdem, dass wir dieses Mal auf und neben dem Platz eine stressfreie Zeit haben – am besten mit einem Auftaktsieg gegen Münster.

Lesen Sie hier: Was jetzt in der Dritten Liga auf die Löwen zukommt

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