1860: Kapitän demontiert! Lauth sauer auf Lienen
MÜNCHEN - Eine Auswechslung in der 43. Minute sorgt für Ärger. „Es geht um die Art und Weise“
Auch am Tag danach fühlte sich 1860-Trainer Ewald Lienen im Recht. Er verteidigte die umstrittene Auswechslung von Benny Lauth beim 2:3 in Frankfurt; der Coach hatte den Angreifer beim Stand von 0:1 in der 43. Minute vom Platz geholt. Angeschlagen war Lauth nicht – aber nach dieser Demontage ist der Kapitän beschädigt.
Lienen wollte das natürlich anders bewertet wissen. Am Sonntag sagte er: „Ich denke, dass die Auswechslung berechtigt war. Mein Fehler war es, dass ich ihn nicht schon nach 25 Minuten ausgewechselt habe. Ich werde es nicht mehr akzeptieren, dass sich einer nicht an die Ordnung hält.“
Lauth (28) ist Spielführer, Ex-Nationalspieler und bester Torschütze (vier Saisontreffer) bei 1860. Nun diese Degradierung. „Ich führe hier keinen vor“, wehrte Lienen ab. „Es geht hier nicht um Benny Lauth, es geht um 1860. Es ist eine Demütigung, wenn man nicht alles für 1860 gibt.“
Lauth selbst sagte: „So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich war richtig sauer. Ich finde nicht, dass man mich zwei Minuten vor der Pause auswechseln muss – erst recht, weil’s 1:0 für den Gegner stand. Es ist ja nicht so, dass ich keine Tore machen kann.“
Vor allem der Zeitpunkt der Auswechslung irritierte ihn. Hätte Lienen bis zur Pause, also nur zwei Minuten gewartet, wäre alles geräuschloser abgegangen. Lauth: „Ich bin nicht beleidigt, aber es geht um die Art und Weise. Man hätte in der Pause einiges regeln können. Darüber muss ich mich mit Lienen noch unterhalten.“ Möglich, dass Lauth nun im Pokal-Hit gegen Schalke (Mittwoch, 19 Uhr) nur auf der Bank sitzt. Lienen: „Normalerweise kann ich ihn für die Leistung von Frankfurt auch nicht noch belohnen.“
Lienen hat die Rückendeckung der Bosse. Geschäftsführer Manfred Stoffers zur AZ: „Wenn jemand seine Leistung nicht bringt, muss er ausgetauscht werden. Ich halte Lauth für den talentiertesten Spieler, den wir haben. Aber ich wünsche mir, dass er endlich zu alter Form zurückfindet.“ Oliver Griss
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