1860: Holebas bald erstklassig?

Die Bundesligisten Mainz und Nürnberg sollen am Linksverteidiger der Löwen interessiert sein. Sportdirektor Stevic: „Für mich wäre das keine Überraschung, Jose spielt eine sehr gute Saison.“
MÜNCHEN Der Ausverkauf hat Tradition beim TSV 1860. Setzt sich ein talentierter Jungprofi bei den zweitklassigen Löwen durch, werben prompt Bundesligisten um ihn. Allein im letzten Jahr verließen nacheinander Timo Gebhart (Stuttgart), Fabian Johnson (Wolfsburg), Sven Bender (Dortmund) und Lars Bender (Leverkusen) den Klub – und sicherten 1860 mit ihren Transfers wichtige Einnahmen, um überleben zu können. Diesen Sommer könnten zwei weitere 1860-Talente den Sprung in die Bundesliga schaffen: Neben dem Serben Aleksandar Ignjovski (19), der von Hoffenheim und einem italienischen Erstliga-Klub umworben wird, haben zwei Bundesligisten nun auch Linksverteidiger Jose Holebas im Visier.
Nach AZ-Informationen wird der 25-Jährige von Mainz 05 und dem 1. FC Nürnberg beobachtet. „Für mich wäre das keine Überraschung“, sagte Sportdirektor Miki Stevic der AZ, „wenn sich ein Bundesliga-Verein für einen jungen deutschen Spieler wie Holebas interessiert. Jose spielt bislang eine sehr gute Saison.“ Der Aschaffenburger, dessen Vater aus den USA stammt, spielt seit 2007 für den TSV 1860. Seit dieser Saison ist er Stammkraft und brachte es dabei auf 24 Einsätze und drei Tore.
Doch Holebas, dessen Vertrag bis Sommer 2011 läuft, hätte seinen Preis. Sein Marktwert wird vom Internet-Portal „transfermarkt.de“ auf 750000 Euro taxiert – unter dieser Summe würde 1860 ihn kaum ziehen lassen. Stevic sagt: „Darüber machen wir uns derzeit keine Gedanken. Wir wollen die Saison noch mit Anstand zu Ende bringen.“ Derzeit sind die Löwen Zweitliga-Siebter. Das Ziel ist nach dem verpatzten Bundesliga-Aufstieg nun Rang vier.
So bitter weitere Abgänge wären, für Sportdirektor Stevic ist das Interesse von Erstligisten an Ignjovski und Holebas Beleg dafür, dass sich 1860 auf dem richtigen Weg befindet. „Würde sich keiner für unsere Spieler interessieren, würden wir etwas falsch machen“, so Stevic. „Für mich ist das ein gutes Zeichen, eine Anerkennung unserer hervorragenden Jugendarbeit.“
Oliver Griss