1860: Hoeneß? "Das ist eine Sauerei!"
MÜNCHEN - Bayerns Präsident will den Löwen - falls die aus der Arena aussteigen wollen - den Defiliermarsch blasen. Die Reaktionen der 1860-Fans.
Die provokanten Worte von Bayern-Präsident Uli Hoeneß in Richtung 1860 - sie haben beim Löwen-Anhang unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Der 58-Jährige wetterte im neuesten "Bayern-Magazin": "Wenn uns der TSV 1860 aus welchen Gründen auch immer, bitten sollte, aus dem jetzigen Vertrag auszusteigen, dann werde ich die Kapelle, die die Sechziger begleitet, persönlich mit dem Defiliermarsch anführen." Die Meinungen der Löwen-Fans - lesen Sie hier:
Christl Estermann (Wirtin Löwen-Stüberl): "Was Hoeneß von sich gibt, ist nicht nur frech, sondern eine Sauerei. Das grenzt an Beleidigung. Bei uns verkehren am Trainingsgelände auch Bayern-Fans - aber die sind völlig anderer Meinung als Hoeneß. Aber wenn Hoeneß kommt, dann blasen wir eben zurück."
Gerald Assner (Fanclub Magic Kneißl): "Die Aussage von Herrn Hoeneß find ich super. Gerne kann er den Defiliermarsch spielen - falls er ihn überhaupt beherrscht. Er kann jedes Lied spielen, Hauptsache, sie lassen uns aus dem Stadion-Vertrag. Denn der wird uns über kurz oder lang ins Amateurlager führen."
Johann Geisenfelder (1860-Fanclub Rohr): "Man sollte diese Aussage nicht so ernst nehmen. Herr Hoeneß setzt sich gern in Szene. Der FC Bayern darf nicht vergessen, dass er einen Mieter hat, der ihm einen erheblichen Anteil an Kosten abnimmt."
Dietmar Salcher (Löwen-Fanclub Burching): "Herr Hoeneß reizt die Gemüter auf. Er will die Löwen auf jeden Fall raus haben, aber er braucht auch unser Geld. Seine Aussagen über die Löwen sind meist immer negativ. Ich gebe auf Hoeneß Schwachsinn wenig."
Gerhard Dünninger (1860-Fanclub Goßmannsdorf): "Hoeneß will uns nicht in der Stadt haben, das zeigen solche Aussagen immer wieder. Das Angebot, den Defiliermarsch zu spielen, ist ein typischer Hoeneß. Er will bei seinen eigenen Fans sein Ego aufpolieren. Für den FC Bayern war er ein guter Manager - beim Stadion hat er uns schön verarscht."
Sven Keller (Ammertaler Löwen): "Ich bin Arena-Verweigerer. Deswegen wärs mir recht, wenn wir endlich aus der Arena rauskommen. Es darf aber nichts kosten. Zum Hoeneß braucht man nicht mehr viel zu sagen, der lebt in seiner eigenen Welt. Den Defiliermarsch wird nicht nur er anführen wollen, sondern vielmehr der Herr Stoffers."
Bernd Spörl (Blue Power Franken): "Wenn uns Hoeneß das nötige Geld gibt, bin ich für einen Ausstieg aus dem Arena-Projekt. Ich ärgere mich über die Hirnrissigkeit unserer Vorstandschaft. Unser Präsidium kann man in der Pfeife rauchen. Da gibts momentan keinen starken Mann. Die sind selbst dran schuld, dass sie kein Geld haben und die jungen Talente verkaufen müssen. Ich mache mir keine Hoffnung, dass wir in den nächsten 15 Jahren aufsteigen."