1860 gegen Unterföhring: Daniel Bierofka muss auf fünf Stammkräfte verzichten

Jetzt fehlt auch noch Daniel Wein: Ohne fünf Stammspieler müssen die Löwen bei Schlusslicht Unterföhring antreten. "Wir sind angeschlagen – und auch gefährlich", sagt der Trainer.
München - Sascha Mölders und Aaron Berzel? Gelb-gesperrt. Felix Weber und Timo Gebhart? Verletzt. Und jetzt auch noch Daniel Wein. "Ich habe ein bisschen Probleme mit der Wade", hatte der Siegtorschütze des jüngsten Duells mit einer beinharten Reserve von der SpVgg Greuther Fürth noch im AZ-Interview erklärt: "Ich denke, dass es bis Samstag gehen wird." Sein Trainer wusste am Freitag aber: nix geht.
Der TSV 1860 muss am Samstag, an Spieltag Nummer zwölf in der Regionalliga Bayern (hier geht's zum AZ-Liveticker), ohne den etatmäßigen Stammspieler Nummer fünf und mit mittelschweren Personalproblemen beim Tabellenletzten FC Unterföhring antreten. "Er hat einen Schlag gegen die Wade bekommen. Der Nächste, der ein Wehwehchen aus dem Fürth-Spiel hat", klagte der Löwen-Trainer über den Ausfall Weins.
Die Löwen vor einer schweren Woche mit drei Spielen
Und er ergänzte in weiser Voraussicht auf das anstehende Programm einer Englischen Woche: "Wir haben danach mit Schweinfurt, Eichstätt und Pipinsried drei Spiele hintereinander." Nur Schonung also in dem Wissen, dass man Unterföhring, den jüngsten Gegner im Toto-Pokal (4:0), wieder so einfach aus dem Weg räumen werde? Keinesfalls, so Bierofka: "Es ist einfach das Risiko zu groß, dass eine schwerere Verletzung daraus wird." Und so gerät das Spiel im Vorfeld immer mehr zum Duell von zwei angeschlagenen Boxern.
Spitzenreiter 1860: Diese Statistik spricht eine klare Sprache
Boxer-Schwergewicht Sechzig hat als Spitzenreiter 26 Zähler auf dem Konto, seit acht Spielen nicht mehr verloren und seit fünf Partien kein Gegentor mehr kassiert. Der ungleich fliegengewichtigere FCU dagegen: erst vier mickrige Zähler erkämpft und seit neun Spielen nicht mehr gesiegt. "Wir sind auch angeschlagen – und auch gefährlich", so Bierofka über den Boxer-Vergleich, "in Phasen, wo verletzte Spieler ausfallen, wollen sich andere beweisen und sind hochmotiviert." Zur Sechser-Not der Sechzger sagte er: "Wir haben mit György Hursan und Lucas Genkinger ja noch zwei Sechser." Wahrscheinlicher als eine Doppel-Sechs mit den beiden Youngstern ist eine Umstellung auf das bewährte 4-3-3-System mit nur einem Abräumer und Akteuren im zentralen Mittelfeld wie Nico Andermatt und Benjamin Kindsvater oder Nicholas Helmbrecht, die bereits über mehr Spielpraxis verfügen.
Bierofka mahnt vor dem FC Unterföhring
Sechzig gegen Unterföhring, das werde jedenfalls nicht nochmal so leicht für die Sechzger wie im Pokal. Bierofka mahnend: "Wir dürfen nicht mit der Einstellung reingehen, dass es wieder so ein Spiel wird wie im Pokal. Es ist keine einfache Aufgabe für uns, weil die meisten denken, dass wir sie ganz klar beherrschen." Daher müsse man "aufpassen, dass das nicht in Überheblichkeit ausartet". Vielmehr sei es "ein Heimspiel für Unterföhring in Heimstetten, ein enger Platz – da werden sie beweisen wollen, dass sie es besser können". Seine Ansage: "Konzentriert und konsequent ins Spiel gehen."
Bieros Ansange an Pokal-Matchwinner Nico Karger
Vor knapp drei Wochen war es Nico Karger, der einen Viererpack schnürte und die Löwen alleine ins Viertelfinale schoss. Bierofka über den Torjäger, der ebenfalls angeschlagen war, nach auskurierter Unterschenkelprellung aber spielen könne: "Mir reicht’s, wenn er diesmal eins macht – dann bin ich schon zufrieden."