1860 gegen Ingolstad: Vorsprung durch Emotion

Am Samstag tritt der Traditionsklub 1860 gegen Ingolstadt an. Noch sind die Blauen dem Emporkömmling voraus.
Marco Plein |
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"1860 ist eine der größten Marken Bayerns", sagt Wieisinger über die Löwen (hier: Guillermo Vallori).
dpa "1860 ist eine der größten Marken Bayerns", sagt Wieisinger über die Löwen (hier: Guillermo Vallori).

München - Neun Punkte sind noch zu vergeben, und nur sieben beträgt der jeweilige Abstand. Theoretisch also könnten die Löwen noch aufsteigen und Ingolstadt noch absteigen. Doch weder hoffen sie bei den Sechzgern, noch zittern sie bei den Schanzern - beide wollen die Aufstiegsbemühungen in den nächsten Jahren intensivieren.

Somit wird das Derby am Samstag (13 Uhr, Sky live) in Fröttmaning zur Vorschau auf das, was kommen könnte. „Beide wollen hoch, beide haben gute Karten, beide können es schaffen", sagt einer, der sich nach drei Jahren als Spieler mit 1860 und zwei Jahren als Trainer mit Ingolstadt bestens auskennt: Michael Wiesinger. „Dass beide raus wollen aus der zweiten Liga und örtlich nicht weit voneinander entfernt liegen, hat eine gewisse Brisanz in sich. Viel gemeinsam haben die Vereine ja sonst nicht", sagt der 39-Jährige, der heute den 1.FC Nürnberg II trainiert.

Die Löwen probieren es nun mit Investor Hasan Ismaik im Rücken. Ingolstadt, das in der Rückrunde noch unbesiegt ist, wird vom Autobauer Audi angeschoben. Wiesinger: „Ingolstadt hat zwar große Visionen, doch ich sehe 1860 im Vorsprung, die Löwen haben die Emotionen, das ist ihr Ass im Ärmel.“ Heißt also: „Sechzig – Vorsprung durch Emotionen.“

Die AZ stellt die so ungleichen Klubs gegenüber.

Geldgeber: „Wenn man von den vier Ringen unterstützt wird, übt das großen Erfolgsdruck aus. Audi ist eine Premiummarke, da zählt nur der Erfolg", sagt Wiesinger. Seit knapp vier Jahren ist Audi nun Hauptsponsor, zuletzt erklärte Cheftrainer Thomas Oral jedoch: „Geld allein macht nicht glücklich. Wir müssen kleine Schritte gehen und die nötige Geduld aufbringen, um eine Identifikation wachsen zu lassen. Plötzlich die Kohle rauszupfeffern, das bringt nichts." Dennoch: Im Winter drohte Ingolstadt der Abstieg, dann wurden Spieler eingekauft und eine Siegesserie erreicht. Löwen-Trainer Reiner Maurer: „Audi wird das Ganze wachsen lassen. Mit der zweiten Liga geben die sich nicht zufrieden.“ Auch 1860 plant mit dem Ismaik-Geld den nächsten Schritt. Maurer: „Nächstes Jahr soll die Sechs bei den Punkten vorne stehen.“

Bedeutung: „Was das Umfeld angeht, unterscheiden uns Welten", hat Löwen-Profi Necat Aygün in der AZ gesagt. Auch Wiesinger meint: „1860 ist eine der größten Marken Bayerns. Die Tradition ist das große Faustpfand. Da kann Ingolstadt nicht mithalten.“ Doch über den Herausforderer sagt er: „Es kommen nicht nur Audi-Arbeiter ins Stadion. Da wächst was.“ Die ersten Erfolge gibt es schon, Wiesinger erklärt: „Was den Nachwuchs und die Infrastruktur betrifft, merkt man: Da gibt's jetzt was zwischen Nürnberg und München."

Aussicht: Wiesinger kündigt an: „Der Weg wird steinig, aber in den nächsten zwei, drei Jahren wird Ingolstadt den Sprung schaffen.“ Dennoch sieht er die Sechzger im Kampf um Liga eins im Vorteil: „Ich sehe 1860 noch näher dran. Die Ausgangslage ist einfach besser. Das Gebilde ist deutlich stärker. Bei den Löwen, ja, da geht was!“

 

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