1860 gegen Aachen: „Gut oder schlecht?“

Beim 2:2 in Aachen verspielen die Löwen zweimal ihre Führung - die Sechzger sind enttäuscht und ratlos. Sportdirektor Hinterberger findet das Resultat „sehr ärgerlich“.  
von  Marco Plein
Enttäuschung und Ratlosigkeit herrschen bei den Löwen nach dem 2:2 gegen Alemannia Aachen.
Enttäuschung und Ratlosigkeit herrschen bei den Löwen nach dem 2:2 gegen Alemannia Aachen. © Fabian Stratenschulte, dpa

Das 2:2 in Aachen, bei dem die Löwen zweimal ihre Führung verspielen, hinterlässt ebenso enttäuschte wie ratlose Sechzger. Sportdirektor Hinterberger findet das Resultat „sehr ärgerlich“.

AACHEN - Am Ende wusste keiner der Löwen so recht, was er zu diesem Nachmittag in Aachen sagen sollte. „Was wir gezeigt haben, war nicht schlecht, und doch haben wir mal wieder den Beweis erbracht, dass wir kein Spitzenteam sind", sagte etwa Stefan Aigner nach einem ereignisreichen 2:2 des TSV 1860 bei Alemannia Aachen. Sein Teamkollege Benny Lauth erklärte nach dem Unentschieden, das die Sechzger nach Ende der Zweitliga-Hinrunde auf Rang acht herunterpurzeln lässt: „War das gut oder schlecht? Ich weiß es wirklich nicht. Ich weiß nur, dass wir wieder zwei Punkte verschenkt haben."

Tatsächlich hätten die Löwen beinahe ihren dritten Sieg nacheinander gefeiert, aber am stimmungsvollen Tivoli reichten ihnen auch zwei Führungen nicht zum Auswärtserfolg. Doch der Reihe nach: Die Löwen hatten einen ähnlich guten Start in den Tag wie ihr Präsident Dieter Schneider. Denn bevor der gesundheitlich angeschlagene und wegen schwerer Magenprobleme zur Gewichtszunahme verdammte Präsident morgens ins Flugzeug stieg, hatte er sich darüber gefreut, endlich wieder mehr als 64 Kilo zu wiegen (vor wenigen Monaten waren es noch besorgniserregende 57 Kilo gewesen).

Und auch die Löwen hatten gleich mal Grund zur Freude: Auf dem windig-kalten und ungemütlichen Tivoli schickte der umsichtige Kai Bülow Jungstürmer Kevin Volland in Richtung Tor, doch der 19-Jährige vergab die frühe Großchance. Nach einem minutenlangen Hin und Her mit mehreren Großchancen für beide Teams machte es Verteidiger Stefan Buck jedoch besser - der 31-Jährige, der ja in den letzten Wochen nicht gerade in bester Form gewesen war, köpfte eine Flanke von Benny Lauth zum 0:1 ins Netz (41.). Anstatt jedoch den Vorsprung in die Pause zu retten, verlor der diesmal auf der linken Seite aufgebotene Daniel Bierofka zum wiederholten Mal den Ball und ermöglichte der Alemannia die nächste ihrer vielen Flanken. Abnehmer war Sergiu Radu, der herrlich per Fallrückzieher zum Ausgleich traf (43.).

All das aber, was die tempo- und abwechslungsreiche reiche erste Hälfte versprochen hatte, konnte die zweite nicht mehr halten. Die Löwen verloren einen Ball nach dem anderen, und hinten hatten sie Dusel, als der stets gefährliche Benny Auer, der sich mit Necat Aygün ein packendes Duell lieferte, knapp vorbeischoss (68.). Doch als sich die Sechzger schon auf einen Punkt eingestellt hatten, kam Stefan Aigner. Der 24-Jährige, sonst immer ein Mann für die erste Elf, saß diesmal zunächst nur auf der Bank – nur Sekunden nach seiner Einwechslung aber spitzelte er den Ball zur Führung ins Tor (77.).

Doch erneut konnten die Löwen ihre Führung nicht behaupten - der Aachener Bas Sibum glich sechs Minuten später erneut aus, zum Ärger der Löwen. Denn vor dem Ausgleich hatte Auer Löwen-Stopper Necat Aygün gefoult, zudem stand Torschütze Sibum im Abseits. „Sehr ärgerlich“, fand deswegen auch Löwen-Sportchef Florian Hinterberger die Punkteteilung. „Moralisch", so Präsident Schneider, „waren wir hier der Sieger.“ Dennoch gab’s dafür nur einen Punkt. 

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.