1860 Frust über Sieben-Sekunden-Regel: Der kuriose Platzverweis von Jan Mauersberger gegen den FC Ingolstadt
Gelb-Rot wegen Mitzählen. Beim Pokalfight gegen Ingolstadt sah Jan Mauersberger in der Nachspielzeit einen kuriosen Platzverweis. Jetzt äußert sich der 1860-Verteidiger zur strittigen Szene
München - Pfiffe, Schreie und minutenlange Schmähgesänge. Bei der 1:2-Heimniederlage gegen den FC Ingolstadt wurde Tobias Stieler zum Sündenbock der Sechzig-Fans auserkoren. Während die eigene Mannschaft auch nach der 1:2-Niederlage gegen den Zweitligisten aus Ingolstadt noch frenetisch gefeiert wurde, haderten die Fans mit der kleinlichen Leitung des DFB-Schiedsrichters Stieler, der beim Pokalfight viele Szenen nur gegen die Heimmannschaft auslegte.
So auch in der Nachspielzeit, als er das provozierende Zeitspiel des Ingolstädter Schlussmanns Nyland nicht unterband. Der Keeper hielt den Ball in den Händen und machte keine Anstalten das Spiel fortzuführen. Sechs Sekunden sind laut Spielregeln maximal erlaubt, eine Zeitspanne die der Keeper nicht ganz so genau nahm. Um auf das Zeitspiel hinzuweisen, stellte sich Mauersberger unweit des Keepers auf und zählte die Sekunden laut mit und nahm dabei seine Finger zur Hilfe.
Kurioser Platzverweis: Gelb-Rot wegen Mitzählen gegen Mauersberger
Als Mauersberger gerade bei dreizehn war, pfiff Schiedsrichter Nyland die Szene ab, aber er ahndete nicht etwa das Zeitspiel, sondern zeiget dem zuvor schon mit Gelb verwarnten Mauersberger die Ampelkarte. Ein Platzverweis, mit dem sich Stieler wenig Freunde machte in Giesing. "Durch mein auffälliges Mitzählen, wie lange der Ingolstädter Torwart den Ball in der Hand hielt, wurde ich gestern des Feldes verwiesen. Dass ich den Schiedsrichter 'damit vorführe' (seine Begründung), war mir nicht bewusst. Wer hier wen vorgeführt hat, weiss ich nicht.. Beim Zählen war ich jedenfalls bereits bei 13", schrieb Mauersberger einen Tag später auf seiner Facebook-Seite.
Erboster Bierofka hat Angst vor einer Geldstrafe
Auch Daniel Bierofka zeigte wenig Verständnis für den Platzverweis. "Die Gelbe Karte am Schluss gegen Mauersberger muss nicht sein." Der Trainer war über die Leistung des Schiedsrichters derart erbost, dass er sich nicht deutlicher äußern wollte, aus Angst vor einer Geldstrafe. "Ich bin Regionalligatrainer und verdiene noch nicht so viel. Deswegen will ich mich nicht äußern, nicht, dass ich noch eine Strafe bekomme."
Beim Verteidiger hat sich der Ärger mittlerweile etwas gelegt. Einen Tag später kann er schon wieder scherzen: "Ich wünsche euch einen guten Start in die Woche und seht nicht gleich Rot - nur weil heut Montag ist", schließt Mauersberger augenzwinkernd.
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