1860: Ein Traumtor reicht nicht

Die Löwen bestimmen zwar das Spiel in Aalen, kommen aber dank des Treffers von Bobby Wood dennoch nur zu einem 1:1. „Nach vorne müssen wir viel besser spielen”, fordert Coach Schmidt
Markus Merz |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Bobby Wood jubelt nach seinem Anschlusstreffer gegen Aalen
dapd Bobby Wood jubelt nach seinem Anschlusstreffer gegen Aalen

AALEN Und dann sangen sie wieder: „Bobby, Bobby Wood, Booooobby, Boobby Wood, Nanananana, Boooby, Booooooby Wood.” Und das minutenlang.

Es kommt nicht oft vor, dass ein gerade 20 gewordener Spieler mit nur elf Zweitligaspielen von den Fans schon mit einem eigenem Lied bedacht wird – Bobby Wood hat es geschafft. Der im hawaiischen Honolulu geborene Löwen-Stürmer war schon als er in der A-Jugend der Löwen spielte ein Publikumsliebling. Spätestens jetzt sollten sich auch die Zweitligaverteidiger seinen Namen merken. Am Freitag rettete Wood den Löwen im dritten Spiel unter Neu-Trainer Alexander Schmidt immerhin einen Punkt in Aalen. Wood traf zum 1:1 – und wie! Nach einem tollen Sololauf vom Mittelkreis schloss Wood aus rund 25 Metern mit einem Knallerschuss ab – sein erstes Tor bei den Profis.

Dementsprechend glücklich war er nach dem Unentschieden: „Direkt vor meinem Schuss ist der Ball perfekt aufgehüpft. Es war einfach perfekt." Wood wollte sein Trikot nach dem Spiel mit niemandem tauschen: „Das nehme ich mit nach Hause”, sagte er.

Wood konnte beim 1:1 in Sandhausen – genauso wie der gleichaltrige Stefan Wannenwetsch in Sandhausen überzeugen. Doch glücklich konnten auch sie den Coach nicht machen. Der freute sich zwar für Wood, sagte aber: „Nach vorne müssen wir viel besser spielen. Der ganze Ballbesitz ist ja toll, aber wir müssen auch was draus machen”. Gegen den VfR Aalen klappte das viel zu selten. Oder besser gesagt: gar nicht.

Wäre Bobby Wood nicht dieser traumhafte Treffer gelungen, die Löwen wären wohl ohne Punkte von der verschneiten Ostalb zurückgekehrt. Die im Vergleich zum 1:0-Erfolg gegen den SC Paderborn unveränderte Elf tat sich von Beginn an schwer mit den defensiv eingestellten Gastgebern. Echte Torchancen gab es nicht.

Sportdirektor Florian Hinterberger war deshalb gar nicht zufrieden mit dem Ausgang der Partie: „Bei so einer Dominanz müssen wir gewinnen. Auch wenn es auf dem Platz heute sicherlich schwierig war.” Ärgerlich aus Sicht der Löwen war auch das Defensivverhalten vor dem 1:0 von Robert Lechleiter, selbst ja Fan des TSV 1860 und einst Spieler beim FC Ismaning unter dem Vater von Daniel Bierofka. „Das Tor dürfen wir so nicht kriegen. Das fällt aus einem Vorteil für uns”, sagte Schmidt.

Nach dem dritten Spiel unter seiner Regie ist zwar ein Aufwärtstrend erkennbar, doch fünf Punkte aus drei Spielen sind nun auch nicht die beste Bilanz. Und ein Traumtor allein reicht eben nicht, um wieder in die Spitzengruppe der Liga vorzustoßen. „Es ist gut, dass wir jetzt eine Woche Zeit haben. Das wird uns weiter voranbringen", sagte Bierofka aber.
Für Verbesserungen will Schmidt sorgen - und zwar schnell und hart. Nach zwei freien Tagen am Samstag und Sonntag geht's für die Löwen am Montag mit der Vorbereitung auf das Regensburg-Spiel los. „Nächste Woche wird es rund gehen. Und zwar ordentlich”, sagt Schmidt und gibt damit die Marschroute vor.
 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.