1860: Drei Jahre Stadion-Verbot für die Chaoten
MÜNCHEN - Die Löwen erklären sich nach der Fan-Attacke auf den Schiedsrichter: Außerdem will der Verein die zwei Fans für den Schaden in Regress nehmen.
Dem TSV 1860 ist der Vorfall, der sich beim 0:1 gegen Ahlen abspielte, als ein Löwen-Fan nach dem Abpfiff handgreiflich gegen Schiedsrichter Wingenbach wurde, mehr als peinlich. Am Dienstagmittag veröffentlichte der Zweitliga-Elfte eine Erklärung auf der vereinseigenen Homepage: "Der TSV 1860 München bedauert die Vorkommnisse während des Heimspiels gegen Rot Weiss Ahlen am Montag, 8. Februar, sehr. Sowohl das wiederholte Werfen von Feuerzeugen in den Ahlener Strafraum als auch die „Fan-Attacke" gegen Schiedsrichter Markus Wingenbach können nicht toleriert werden.
Eines dieser Feuerzeuge traf den Ahlener Torhüter Sascha Kirschstein am Kopf. Und unmittelbar nach Spielende liefen zwei Zuschauer von der Gegengerade kommend Richtung Schiedsrichtergespann, das sich Höhe des Mittelkreises aufhielt. Einer der beiden stieß Schiedsrichter Markus Wingenbach mit den Händen gegen den Oberkörper. Beide Zuschauer wurden daraufhin von Offiziellen und dem Ordnungsdienst überwältigt und von der Polizei in Gewahrsam genommen. „Offensichtlich reichen 50 Sicherheitskräfte am Spielfeldrand nicht aus, um unkontrollierte Fanreaktionen zu verhindern", sagt 1860-Geschäftsführer Manfred Stoffers. „Auf der Basis der bisherigen Erfahrungen konnte niemand damit rechnen, dass aufgebrachte Fans die Sicherheitslinien an der als ruhig geltenden Gegengerade überwinden würden", so Stoffers weiter.
Um neuerlichen Übergriffen wirkungsvoll vorzubeugen, werde die Zahl der Sicherheitskräfte, speziell in diesen Bereichen, erhöht.„Gegenseitige Provokationen von Spielern und Fans können wir allerdings ebenso wenig mit hundertprozentiger Sicherheit verhindern wie Frust-Eruptionen in den Fanlagern", ergänzt Stoffers. Deswegen werde der TSV 1860 München die passive Sicherheit der am Spiel beteiligten Personen, insbesondere der Schiedsrichter, weiter verbessern. So werde der Ordnungsdienst künftig das Schiedsrichtergespann mit Halbzeitpfiff und nach Spielende in die Kabine eskortieren.
Der TSV 1860 wird gegen beide Zuschauer, die anhand ihrer Kleidung eindeutig als Anhänger der Münchner Löwen zu identifizieren waren, ein dreijähriges Stadionverbot aussprechen. Darüber hinaus werden wir die beiden Fans für den uns entstehenden Schaden in Regress nehmen.
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