1860: „Der sicherste Schütze“ versagt

KAISERSLAUTERN - Alexander Ludwig, der kurzfristig für Rösler eingesetzt wurde und beim Coach umstritten ist, verschießt den Elfmeter in der Partie gegen Kaiserslautern.
Bis kurz vor dem Anpfiff hatte sich Alexander Ludwig auf einen abermaligen Arbeitsbeginn auf der Löwen-Bank eingestellt. Weil aber Sascha Rösler, von muskulären Problemen geplagt, nicht spielen konnte, rückte Ludwig nach in die Startelf.
Vielleicht wollte der Ex-Paulianer, der zuletzt zwei Joker-Tore erzielt hatte, dem Trainer etwas beweisen, als Schiedsrichter Winkmann in der 34. Minute nach einem Foul an Stahl auf Elfmeter entschied. Der Thüringer hatte so lange genörgelt über die ungeliebte Position im defensiven Mittelfeld, bis Lienen ihn auf die Bank verbannte. Gestern spielte er also und schnappte sich beim Elfmeterpfiff den Ball. Ludwig, beim Coach umstritten, schoss so schwach, dass Keeper Sippel abwehren konnte. Es blieb beim 0:2, 1860 kam nicht mehr heran.
„Dass der Lude den Elfer schießt, war so abgesprochen“, meinte Sascha Rösler in der Pause, „normalerweise hätte ich den geschossen. Aber wenn er spielt, dann schießt er. Er ist eigentlich unser sicherster Schütze.“
Tatsächlich hatte Ludwig zuvor schon zwei Elfmeter verwandelt für die Löwen. „Es ist überhaupt das erste Mal, dass ich verschieße“, sagte er später und erkannte selbstkritisch: „Hätte ich getroffen, wären wir zurück im Spiel gewesen. Aber irgendwann passiert sowas mal – das wirft mich nicht um.“ Es wirft ihn wohl aber zurück – bei seinem Trainer.
fil