1860-Coach Köllner unter Druck: Der unzufriedene Tabellenzweite

München - Sieht man sich nur die reine Tabellensituation an, dann müsste angesichts des zweiten Tabellenranges bei den Löwen eitel Sonnenschein herrschen.
Doch statt eines wundervollen Altweibersommers hängen über der Grünwalder Straße, nicht nur meteorologisch gesehen, ein paar graue Wolken. Denn von den bisher 23 Punkten aus elf Drittligaspielen holten die Löwen aus den vergangenen vier Partien nur vier Zähler.
Seit der Elversberg-Pleite stockt der Löwen-Motor
Nach einem sensationellen Saisonstart mit sechs Siegen und einem Remis aus den ersten sieben Saisonspielen begannen die Sechzger-Aufstiegsträume in den Himmel zu wachsen. Doch seit der bitteren 1:4-Niederlage im Topspiel gegen den SV 07 Elversberg scheinen die Löwen unter einer leichten Magenverstimmung zu leiden.
Zwar schien der darauffolgende 3:1-Sieg gegen Erzgebirge Aue das Gefühl aufgebracht zu haben, dass die Pleite gegen Elversberg vielleicht nur ein Ausrutscher gewesen sein könnte, allerdings zeigten das 1:1 gegen den BVB II und die 1:2-Niederlage gegen Ingolstadt einen sportlichen Trend, der aus Sicht des TSV 1860 München in die falsche Richtung geht.
Kein Wunder also, dass Löwen-Trainer Michael Köllner auf der Pressekonferenz vor dem wichtigen und schweren Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück (14 Uhr, BR/ Magenta Sport und im AZ-Liveticker) nicht gerade in allerbester Plauderlaune war. Gerade einmal eine knappe Viertelstunde dauerte der Informationsaustausch zwischen dem Oberpfälzer und der anwesenden Journalistenschar.
Auf die Nachfrage eines Münchner Sportreporters über die Aussage von Löwen-Präsident Robert Reisinger, man möge in den 17 Spielen bis zur Winterpause bitte nur drei Mal verlieren und ob man sich in den kommenden Partien gegen Osnabrück und Wehen Wiesbaden daher noch eine Pleite leisten könnte, reagierte Köllner äußert dünnhäutig. "Ich weiß nicht, was man an einer Niederlage gut finden kann und wo Sie mit Ihrer Frage hin möchten", so der Löwen-Coach sichtlich gereizt.
Köllner dünnhäutig: "Wir stehen auf Platz zwei, Punkt!"
Erst einmal in Rage, setzte Köllner noch einen hinterher: "Erstens kann ich selbst mit einer Niederlage nicht leben. Zweitens: Ich stehe mit meiner Mannschaft gerade auf Rang zwei, mit 23 Punkten. Will man jetzt meine Arbeit schlecht bewerten? Wir stehen auf Platz zwei, Punkt!"
Trotz des aktuell belegten direkten Aufstiegsplatzes scheint man sich bei den Löwen dennoch der derzeit prekären Situation bewusst. Köllner: “Wenn du verloren hast, muss du schauen, dass du im Spiel danach wieder etwas auf das Punktekonto bekommst. Das werden wir machen – alles andere interessiert mich wenig.” Deutliche Worte des 52-Jährigen in Richtung der Journalisten, aber vor allen in Richtung Osnabrück!
Ob diesen Worten auch Taten folgen, wird man am Samstagnachmittag kurz vor 16 Uhr wissen. Und vielleicht hellt sich dann auch die Laune von Michael Köllner wieder auf.