1860-Baustelle Innenverteidigung: Reicht es für Rodnei?
Der zuletzt angeschlagene Löwen-Innenverteidiger Rodnei konnte am Freitag wieder mit der Mannschaft trainieren. Für seinen Einsatz am Montag gegen den KSC ist der Brasilianer zuversichtlich. Ansonsten könnte ein Youngster in den Kader rutschen.
München - Es dürfte die wichtigste Personalie für den Möhlmann-Einstand am Montag sein: Innenverteidiger Rodnei. Der 30-Jährige musste zuletzt wegen Adduktorenbeschwerden pausieren, konnte nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Nachdem der Brasilianer am Donnerstag nur laufen konnte, stieg er am Freitag wieder ins Teamtraining ein.
Im Anschluss gab er sich zuversichtlich, was seinen Einsatz gegen den KSC angeht. Auch Löwen-Trainer Benno Möhlmann bestätigte: "Es lief gut."
Vor dem Training wurde Rodnei behandelt. "An den Adduktoren ist er sensibel", erklärt der Reha-Trainer der Löwen, Hans Baudisch. Das liege an einer Adduktorenverletzung, die sich der Innenverteidiger bei seinem ehemaligen Verein RB Leipzig zugezogen hatte.
Der Brasilianer wäre wichtig für den Platz in der Innenverteidigung neben Kapitän Christopher Schindler. Neben diesem räumte Rodnei im letzten Fröhling-Heimspiel gegen RB Leipzig erfolgreich ab. Mit seiner körperlichen Präsenz würde er der Löwen-Verteidigung am Montag helfen.
Youngster Yegenoglu als Rodnei-Ersatz?
Sein Einsatz ist umso dringender, da es nicht viele Alternativen gibt. Weder Kai Bülow (Innenbandriss im Knie), noch Milos Degenek (Geldsperre) stünden bereit. In den vergangenen Tagen hat Youngster Sertan Yegenoglu mittrainiert und erntet Lob vom Trainer: "Er macht seine Sache mutig, er ist wach. Er traut sich was zu, das ist schon mal eine ganz gute Basis."
Für den 20-Jährigen wäre es der erste Einsatz für die 1860-Profis. Bisher spielte Yegenoglu für die zweite Mannschaft der Löwen. Auch deshalb wägt Möhlmann ab: "Wie gut er dann wirklich im Spiel über neunzig Minuten wäre, weiß ich nicht. Aber das werden wir vielleicht noch nicht am Montag sehen müssen." Grundsätzlich könne er sich Einsätze für junge Spieler vorstellen: "Es muss alles Sinn und Verstand haben, aber ich scheue mich nicht davor."
Schindler: Keine Abstimmungsprobleme mit Rodnei
Alle Hoffnung liegen auf einen Rodnei-Einsatz - auch damit Möhlmann seine Startelf nicht umbauen müsste, indem er eventuell Rechtsverteidiger Gary Kagelmacher in die Innenverteidigung zieht. Das Duo Schindler-Rodnei hatte bisher nicht viele Möglichkeiten, sich einzuspielen. Ein Problem für das KSC-Spiel? "Überhaupt nicht. Gegen Leipzig und Bielefeld hat es ordentlich funktioniert", entgegnet Schindler. "Wir haben jetzt auch noch ein paar Tage. Ich glaube, es ist ganz gut, dass wir am Montag spielen."
Noch ungewohnter wäre Sertan Yegenoglu an seiner Seite, wie Schindler zugibt: "Wenn´s sein muss, machen wir das. Es wäre eine Umstellung, aber mir wäre nicht Angst und bange. Er hat einen guten Eindruck im Training hinterlassen."
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Klar ist: Sollte Rodnei fit für das Spiel sein, stellt ihn Trainer Möhlmann neben Schindler auf. Mögliche Abstimmungsprobleme stehen nicht im Vordergrund - er muss die beiden Verteidiger Schindler und Rodnei ohnehin erst selbst besser kennenlernen: "Ich habe sie alle noch gar nicht so erlebt, was sie daraus machen, wenn ich mit ihnen rede. Das kommt ja jetzt noch."
Damit die Eingewöhnung mit der Mannschaft schnell funktioniert, hat Möhlmann vor dem Training am Freitag eine zwanzigminütige Ansprache gehalten. "Es ging um meine grunsätzliche Einstellung zum Fußball und das, was wir auf dem Platz umsetzen wollen und wie wir miteinander umgehen wollen."