1:2-Niederlage gegen den VfB Lübeck: TSV 1860 verpasst den Auftakt-Hattrick

Trotz starker Anfangsphase samt früher Führung muss sich der TSV 1860 gegen den VfB Lübeck mit 1:2 geschlagen geben. "Wir waren selten in der Box effektiv", konstatiert Trainer Maurizio Jacobacci.
von  Krischan Kaufmann, Victoria Kunzmann
Bei den Löwen herrschte nach der ersten Saisonniederlage Ernüchterung vor.
Bei den Löwen herrschte nach der ersten Saisonniederlage Ernüchterung vor. © IMAGO / foto2press

München - Rückschläge – das hatte Maurizio Jacobacci angekündigt – würde es geben. Dass es diesen ersten Dämpfer dann ausgerechnet am Dienstagabend in Giesing gegen VfB Lübeck setzen würde – damit hatten wohl weder der Löwen-Coach noch die Fans gerechnet.

1:2 hieß es am Ende gegen den frechen Aufsteiger – und die nach zuvor zwei Siegen am Stück schon wieder leicht aufkeimende Euphorie rund ums Grünwalder Stadion ist damit erstmal gedämpft.

TSV 1860: Trainer Jacobacci erwartet keinen "Champagner-Fußball" – bekommt ihn aber

Die mit 13 Neuzugängen runderneuerten Löwen müssen sich eben erst noch finden und dementsprechend wollte Jacobacci nach Schlusspfiff auch nicht allzu hart mit seinen Profis ins Gericht gehen: "Ich habe dem Team gesagt, dass sie abgesehen von den 15 Minuten, in denen sie die zwei Gegentore erhalten haben, gute Partie gespielt haben", so Jacobacci bei MagentaSport. Allerdings musste auch er zugeben: "Wir waren selten in der Box effektiv. Und Lübeck hat uns das Leben schwergemacht."

Direkt vor Anpfiff hatte Jacobacci (60) am MagentaSport-Mikrofon erneut versucht, die Erwartungshaltung beim Anhang möglichst herunterzudimmen: "Es wäre wünschenswert, dass sich die Fans keinen Champagner-Fußball erhoffen", betonte der Italo-Schweizer – und wurde prompt von seinem Team ignoriert. Denn das zum Auftritt in Duisburg unveränderte Team trat gegen die Norddeutschen nämlich wie ein Spitzenreiter auf, setzte den VfB früh unter Druck und zeigte dabei kernigen Drittliga-Fußball.

TSV 1860 gegen den VfB Lübeck: Torschütze Guttau wird noch vor der Halbzeit ausgewechselt

Die logische Folge: In der 11. Minute spitzelte Lübecks Kapitän Mirko Boland unter Druck den Ball zu Julian Guttau – und der Neuzugang ließ sich nicht lange bitten – 1:0!

Jacobaccis Matchplan ("Gegner zu Fehler zu zwingen und dann zuschlagen") schien also mal wieder voll aufzugehen – zumindest bis zur 25. Minute und dem Eigentor von Fabian Greilinger. Jacobacci: "Keine Ahnung, was da passiert ist." Sechzig agierte fortan ein bisschen geschockt und plötzlich stand es durch Tarik Gözüsirin 1:2 (31.).

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Jacobacci reagierte und brachte noch in Hälfte eins (35.) mit dem zuvor gesperrten Sechser-Neuzugang Marlon Frey für Guttau, der die überraschende Trainer-Entscheidung mit demonstrativen Kopfschütteln quittierte, einen Stabilisator fürs Mittelfeld.

Der TSV 1860 bleibt zu lange zu ungefährlich

Diese Maßnahme zahlte sich aus – Frey eroberte viele Bälle –, aber glücklich wirkte Jacobacci dennoch nicht. Immer wieder trieb er in Hälfte zwei seine Löwen lautstark nach vorne, das deutliche Plus an Ballbesitz mündete aber nicht in Torchancen, geschweige denn in Toren.

Die erste echte Löwen-Möglichkeit hatte der eingewechselte Fynn Lakenmacher in der 79. Minute – sein Schuss vom 16er ging knapp drüber.
Bei immer noch knapp 30 Grad in Giesing wirkten die Löwen zunehmend kraftlos, die Fehler häuften sich – und der erhoffte Sieg-Hattrick der Löwen war damit passé. . .

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