1:1! Löwen auf Beutezug beim Spitzenreiter

Ingolstadt - „Es geht nicht immer nach vorne!“, schrie Daniel Adlung Außenstürmer Marius Wolf nach knapp zehn Minuten zu. Der Vize-Kapitän erkannte schnell, was den Löwen in Ingolstadt blühte: eine Abwehrschlacht vom Allerfeinsten. Am Ende holten die Löwen im oberbayerischen Derby bei Tabellenführer FC Ingolstadt bei drückend überlegenen Schanzern ein glückliches 1:1. Jannik Bandowski glich den Rückstand durch Danilo Soares (41.) kurz vor dem Ende aus (83.). Damit bleibt das Team von Trainer Torsten Fröhling auch im zweiten Spiel ungeschlagen und weiterhin Tabellen-Fünfzehnter. „Das war spielerisch schon eine Steigerung im Vergleich zum letzten Spiel. Wir haben uns den Punkt mit Einsatz und Leidenschaft verdient“, sagte Fröhling.
Verstimmung auf Ingolstädter Seite. „Die feiern hier wie die Meister, und wir schleichen als geprügelte Hunde vom Feld“, sagte Ingolstadts Marvin Matip. Und Trainer Ralph Hasenhüttl befand: „Wir haben nicht viel zugelassen, aber beim Gegentor sind wir nicht nah genug am Mann. Wir hätten vorher alles klar machen müssen.“
15 000 Zuschauer wollten sich das Derby nicht entgehen lassen, darunter gut 3000 Löwen. Im Gegensatz zum letzten Aufeinandertreffen in der Auto-Stadt blieben sie diesmal brav und mussten mitansehen, dass es ihre Mannschaft ihnen gleichtat – zumindest in der Offensive. Erster Löwen-Schock in der ersten Minute: Torjäger Rubin Okotie musste nach einem Pressschlag behandelt werden, konnte aber weitermachen. Danach ging es nur noch in eine Richtung: aufs Löwen-Tor. Die erste richtige Chance gab’s in der 13. Minute: Pledl zog aus 18 Metern ab, Keeper Vitus Eicher, der erneut den Vorzug vor Stefan Ortega erhalten hatte, lenkte den Ball stark über den Querbalken.
Und in der Offensive? Zum Leidwesen von Fröhling hielt sich sein Team trotz erneut guter Einstellung an Adlungs Ansage, defensiv zu denken: Keinen einzigen Schuss aufs Tor brachten die Löwen zustande. In der 41. Minute war’s dann um 1860 geschehen: Ecke Ingolstadt, Gary Kagelmacher klärte per Kopf, Soares zog aus dem Rückraum ab. Weil Wolf leicht abfälschte und Bülow seinem Keeper die Sicht nahm, landete der Ball im Kasten – 1:0!
Zur Pause der nächste Rückschlag für die Blauen: Okotie musste in der Kabine bleiben, der Ex-Schanzer Valdet Rama sollte das chronisch verweigerte Offensivspiel der Löwen ankurbeln. Doch erst wieder Ingolstadt: Eicher rettete gegen Leckie (54.) Erst in der 67. Minute die erste gute 1860-Chance: Wolf verfehlte per Kopfball-Aufsetzer knapp. Fröhling brachte Stephan Hain und Korbinian Vollmann, um den Ausgleich zu erzwingen. Tatsächlich gelang noch das umjubelte 1:1: Bandowski traf nach Flanke von Rama (83.). Fröhling rannte ins Feld, der Jubel von Adlung und Wolf kannte keine Grenzen – weil die Löwen am Ende ein bisschen nach vorne spielten.