1:0 im Derby, aber Ärger um den Schiedsrichter

MÜNCHEN - Die Löwen setzen ihren Aufwärtstrend fort und gewinnen sogar gegen den Angstgegner Augsburg. Das 1:0 durch Ludwig war bereits der dritte Sieg in den letzten vier Spielen. Sportdirektor Miki Stevic wird auf die Tribüne geschickt und beschwert sich hinterher über Schiedsrichter Weiner: „Respektlos“.
Da schau mal einer die Löwen an. Jetzt gewinnen sie sogar schon gegen den Angstgegner. Das heiß umkämpfte Derby gegen Augsburg endete 1:0. Das entscheidende Tor in der unterhaltsamen und kurzweiligen Partie erzielte Alexander Ludwig nach toller Vorarbeit von Sascha Rösler bereits in der siebten Minute. Die Löwen holten aus den letzten vier Spielen zehn Punkte und klettern auf Tabellenplatz neun. „Dieses Derby hatte alles, was ein richtiges Derby haben musste“, meinte Keeper Gabor Kiraly, der seine Löwen einige Male aus höchster Not retten musste, „es gab Emotionen, eine Rote Karte (Jose Holebas sah 20 Minuten vor Schluss Gelb-Rot, die Red.) und wir haben ein Tor geschossen und die anderen nicht.“
Für Aufregung bei den Löwen-Verantwortlichen sorgte aber Schiedsrichter Michael Weiner, der kurz vor der Pause Sportdirektor Miki Stevic wegen Lamentierens auf die Tribüne schickte. Doch das war es gar nicht, was Stevic und auch Trainer Ewald Lienen hinterher aufstieß. „Ich verstehe zwar nicht, wieso ich auf die Tribüne musste, ich habe mich nur über eine Schiedsrichterentscheidung aufgeregt“, sagte Stevic, „aber das ist nicht so tragisch. Das kann immer passieren, dass einer mal auf die Tribüne geschickt wird. Und ich bin da unten auch nicht so wichtig für die Mannschaft. Schlimm ist aber, wie sich der Schiedsrichter verhalten hat. Als ich nach dem Spiel zu ihm gegangen bin, um ihm die Hand zu geben, hat er mich einfach stehen gelassen. So etwas Respektloses habe ich noch nie erlebt in Deutschland.“
Stevic muss auf die Tribüne
Auch Lienen will mit Weiner während des Spiels ähnliche Erfahrungen gemacht haben. „Ich wollte mich nach der Szene mit Miki bei ihm entschuldigen dafür, dass ich so emotional war bei der Szene. Ich bin zu ihm hin und ihn vier Mal freundlich angesprochen. Aber er hat so getan, als ob ich Luft wäre und hat sich weg gedreht. So etwas geht nicht. Nach dem Spiel war es genauso. Das ist in höchstem Maße respektlos. Der Schiedsrichter nimmt sich zu wichtig.“
Stevic beschwerte sich nach dem Spiel bei Schiedsrichter-Beobachter Manfred Amerell. „Ich habe mich auch informiert, ob man künftig verhindern kann, dass Herr Weiner Spiele von 1860 leitet“, so Stevic. Große Hoffnungen, dass das klappt, machte er sich aber nicht. „Das ist sehr schwierig.“
Filippo Cataldo