Tsonga: Der Größte - zumindest am Aumeister

Frankreichs Topspieler Jo-Wilfried Tsonga ist der Star der BMW Open - und trifft am Mittwoch auf Lokalmatador Tommy Haas  
Thomas Becker |
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Frankreichs Topspieler Jo-Wilfried Tsonga ist der Star der BMW Open - und trifft am Mittwoch auf Lokalmatador Tommy Haas

MÜNCHEN Die Blicke der Kameras und der Damen blieben an Feliciano Lopez und seiner dekorativen Latino-Optik hängen. Auch Tommy Haas, Philipp Kohlschreiber und Marcos Baghdatis im James-Dean-Shirt zählten zu den Hinguckern des Abends. Nur die Hauptfigur schlich eher bescheiden zur Players Night ins „Lenbach". Ein paar Fotos und schon verzog sich Jo-Wilfried Tsonga in die hinterste Ecke. Den Laufsteg überließ er anderen. Dabei ist der Franzose das Zugpferd der 97. BMW Open. Nie war die Nummer eins der Setzliste am Aumeisterweg in der Weltrangliste besser plaziert als Tsonga: auf Rang fünf. Dabei hat er sehr prominente Vorgänger.
1989 schlug ein gewisser Jimmy Connors beim Iphitos auf - als Elfter der Weltrangliste. Seine großen Jahre waren schon vorbei. Drei Jahre später war Tennis-Legende Björn Borg die große Nummer des Turniers – elf Jahre nach seinem offiziellen Karriereende. Sein Landsmann Stefan Edberg zählte dagegen zu den Dauergästen am Aumeister: Zwischen 1989 und 1996 trat der Schwede, der sechs Grand-Slam-Turniere gewann, vier Mal bei den BMW Open an, schaffte aber nie den Titelgewinn – genau wie der ehemalige Weltranglistenerste Thomas Muster, der sogar sieben Mal antrat. Auch Boris Becker konnte bei Iphitos nie gewinnen: 1984, im Jahr vor dem ersten Wimbledon-Triumph gab er als 16-Jähriger sein Debüt in München und kam in den 90ern noch drei Mal wieder. Der allzeit ehrgeizige Ivan Lendl gewann dagegen bei einer seiner zwei Teilnahmen. Andre Agassi fiel 1998 weniger auf dem Platz als vielmehr dank eines zünftigen Gamsbarts auf. Der große Roger Federer gewann zwar 2003, stand da aber noch am Beginn seiner Karriere.
Eine hübsche Ahnenreihe, in der nun auch Tsonga einen Platz finden wird. Der Franzose führt die Verfolgerliste des derzeit unangefochtenen Führungs-Quartetts Djokovic/Nadal/Federer/Murray an. Sein Ziel für diese Saison macht er jedoch nicht an Zahlen fest, sondern will vielmehr „ein besserer Spieler” werden. Nach einem Freilos in der ersten Runde trifft er in Runde zwei auf den Sieger der Partie Tommy Haas gegen Michael Berrer (bei Redaktionsschluss noch nicht beendet). Gegen beide hat er schon gespielt, erinnert sich dabei besonders an das Match gegen Haas: „Das war vor drei Jahren in Australien; ich habe in vier engen Sätzen gewonnen.”
Von München hat der in Genf lebende Franzose noch nicht viel gesehen, was sich aber dank eines Cabrios, das ihm der Hauptsponsor bis Sonntag zur Verfügung stellt, bald ändern wird. Und auch mit dem bayerischen Bier will er Freundschaft schließen: „Bis jetzt habe ich noch keins getrunken, aber ich will es auf jeden Fall probieren.” Wahrscheinlich nach seinem letzten Match – wenn es nach den Veranstaltern geht, wäre das am Sonntag nach dem Finale.

Übrigens: In seinem Auftaktmatch dominierte Tommy Haas, der einstige
Weltranglisten-Zweite, am Maifeiertag seinen Landsmann Michael Berrer
nach Belieben, schlug den Stuttgarter nach nur 51 Minuten mit 6:0,
6:2 und darf sich jetzt auf einen Hochkaräter freuen: Im Achtelfinale
wartet der französische Topfavorit Jo-Wilfried Tsonga.

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