Troutman taut auf
Der FC Bayern gewinnt weiter – auch weil der introvertierte Forward selbstbewusster wird.
München - Es ist keinen Monat her, da machte Chevon Troutman sein bisher schlechtestes Spiel im Trikot des FC Bayern: Am 18. Februar erzielte der 30-Jährige bei der Niederlage in Frankfurt einen einzigen mickrigen Punkt.
Seitdem ist er nicht wiederzuerkennen. Beim 80:71 am Mittwoch in Gießen leistete er sich nur einen Fehlwurf von der Freiwurflinie – und lieferte mit 19 Punkten und einer hunderprozentigen Wurfquote ein fast perfektes Spiel ab.
„Er macht instinktiv viel richtig“, sagt Trainer Dirk Bauermann. Wie ein Törjäger hat er „eine Nase, wann er wo auf dem Feld sein muss“. Kein Zufall: Bayern hat, vor dem Spiel am Sonntag (16 Uhr) gegen Würzburg im Audi Dome – vier Spiele in Serie gewonnen, Troutman erzielte dabei im Schnitt rund 20 Punkte und traf 78 Prozent der Würfe.
Der Power Forward (2,02 Meter, 105 Kilo) ist entweder kräftiger oder schneller als die meisten Gegenspieler. „Er ist eins gegen eins nur schwer zu stoppen und bewegt sich extrem clever“, sagt Bauermann. Troutman, ein introvertierter und nachdenklicher Mensch, hat mittlerweile gelernt, zusammen mit Center-Nachverpflichtung Jared Homan gemeinsam auf dem Platz produktiv zu sein. „Wenn ein neuer großer Spieler kommt, kann es etwas dauern, bis das Selbstvertrauen wieder da ist“, sagt Bauermann.
Trotz seiner jüngst herausragenden Werte ist Troutman besonnen geblieben. „Er öffnet sich ein wenig und redet auch mehr. Eine Stimmungskanone wie Darius Hall wird er aber nie werden“, sagt Bauermann. „Aber das muss er auch gar nicht: In jeder Mannschaft gibt es diejenigen, die das Klavier tragen – und andere, die darauf spielen.“
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