"Traumwochenende" für Maria Riesch
MARIBOR - Maria Riesch fährt in Maribor auf Platz zwei - in ihrer Problemdisziplin Riesenslalom. Drei weitere DSV-Damen unter den ersten zehn. Im Slalom schafft Riesch am Sonntag Rang drei. Felix Neureuther fährt hinterher.
In knapp vier Wochen beginnen die Olympischen Spiele, und die deutschen Ski-Rennläuferinnen sind bereits jetzt in Medaillenform. Allen voran Maria Riesch. Platz zwei im Riesenslalom, Platz drei im Slalom, dazu Rückkehr auf Platz eins im Gesamtweltcup – „das war fast ein Traumwochenende“, sagte die 25 Jahre alte Partenkirchenerin nach den Weltcuprennen im slowenischen Maribor, die beide von der souveränen Kathrin Zettel aus Österreich gewonnen wurden.
Felix Neureuther tritt dagegen erstmal auf der Stelle. Eine Woche, nachdem er in Adelboden sein Olympia-Ticket abgeholt hatte, kam der Partenkirchner beim Slalom-Klassiker im Wengen/Schweiz nach zwei verpatzen Läufen nur auf Rang 13. „Es hätte schon ein bisschen mehr sein dürfen“, gestand Neureuther im Ziel, das Vater Christian 1973 und 1974 als Sieger verlassen hatte. Im Januar 2010 siegte nun Ivica Kostelic (Kroatien) vor Andre Myhrer (Schweden) und Reinfried Herbst (Österreich).
Neureuther sucht noch nach seiner Olympia-Form, Maria Riesch erlebte derweil den Samstag als „Hammertag“. Zum ersten Mal fuhr sie im Riesenslalom aufs Siegertreppchen, nur Zettel war 0,23 Sekunden schneller. Im Slalom am Sonntag siegte die Österreicherin vor der Slowenin Tina Maze (0,71 Sekunden zurück), Maria Riesch (1, 28) und Susanne Riesch (1,36) und feierte nach ihren sieben Weltcupsiegen im Riesenslalom den ersten im Slalom. „Ich bin über allen Wolken, ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht“, sagte Zettel.
Doch auch die deutschen Damen hatten allen Grund zur Freude. „Besser geht es fast gar nicht. Das ist einfach nur geil“, sagte Weltmeisterin Kathrin Hölzl, die im Riesenslalom Rang vier belegte. Darüber hinaus erreichte Viktoria Rebensburg Rang acht, Lena Dürr verpasste als Neunte nur um einen Platz die direkte Qualifikation für Vancouver. Vier deutsche Damen unter den ersten zehn in einem Weltcup-Riesenslalom, das hat es zuvor nur einmal gegeben: 1986 ebenfalls in Maribor.
Im Slalom rundete Maria Riesch ihr ohnehin schon gelungenes Wochenende ab, erneut fuhren die DSV-Damen im Pulk in die Top Ten. Hinter den Riesch-Schwestern auf Rang drei und vier belegten Fanny Chmelar und Christina Geiger die Plätze acht und zehn. Maria Riesch liegt im Gesamtweltcup nun 28 Punkten vor Lindsey Vonn (USA), die sich am Wochenende zwei Nullnummern leistete. Im Slalom-Weltcup, wo nur noch das finale Rennen in Garmisch-Partenkirchen aussteht, hat sie 23 Punkten Vorsprung auf Kathrin Zettel.
Neureuther fehlt es bei aller Entschlossenheit nach wie vor an der Sicherheit: Dreimal in Folge ist er nun ins Ziel gekommen, aber seine Tendenz fallend: 9., 11., 13. In der kommenden Woche will er in Kitzbühel deshalb „mal wieder einen raushauen“.