Traumfinale in Melbourne: „Wir spielen uns die Seele aus dem Leib“

MELBOURNE - Im Endspiel der Frauen treffen die beiden dominierenden Figuren der weiblichen Variante des Tennis-Zirkus der letzten Dekade aufeinander: Powerfrau Serena Williams (USA) und die Finesse-Spielerin Justine Henin (Belgien).
Rückkehrerin Henin fordert im Finale am Samstag (9.30 Uhr, Eurosport live) die Titelverteidigerin heraus. „Das ist ein Traum für mich“, sagte die Belgierin: „Ich bin so glücklich, dass es gegen Serena geht. Ich möchte einen weiteren Grand-Slam-Titel gewinnen – und das gegen die beste Spielerin der Welt.“
Im Halbfinale hatte Henin erbarmungslos Zheng Jie aus China in nur 51 Minuten mit 6:1, 6:0 aus dem Weg geräumt und war damit gleich im zweiten Turnier nach ihrem Comeback ins Finale eines Grand-Slam-Events ein. Zuvor hatte Williams bei ihrem 7:6 (7:4), 7:6 (7:1)-Erfolg über die zweite chinesin Li Na wesentlich mehr Mühe.
„Das ist eine großartige Geschichte. Justine und ich stacheln uns immer zu Bestleistungen an“, sagte Serena Williams. Kurioserweise treffen beide erstmals im Endspiel eines der vier Major-Turniere aufeinander. Mit 7:6 führt Williams im direkten Vergleich, bei Grand-Slam-Matches liegt allerdings Henin mit 4:2 vorn. „Wir spielen uns beide die Seele aus dem Leib“, sagte Williams, „das macht eine tolle Rivalität aus.“
Henin hatte sich 18 Monate aus dem Tennis zurückgezogen, aus persönlichen gründen, sie fühlte sich ausgebrannt, jetzt brennt sie wieder auf dem Platz ein Feuerwerk ab. „Es war extrem wichtig für mich, mich zurückzuziehen und mich so einfach selbst besser kennenzulernen“, sagte Henin, „jetzt bin ich wieder dabei, das zu tun, was ich wirklich liebe, und ich bin stolz auf das, was ich bisher schon erreicht habe.“