Tränen bei Felix Neureuther nach Bronze bei der Ski-WM: In Gedanken bei Miriam Gössner

St. Moritz - Felix Neureuther hat im wohl letzten WM-Rennen seiner Karriere völlig überraschend die Bronzemedaille gewonnen.
Bei den 44. alpinen Ski-Weltmeisterschaften in St. Moritz belegte er im Slalom hinter dem überragenden Doppel-Weltmeister Marcel Hirscher (Österreich) und dessen Landsmann Mario Feller den dritten Rang.
"Es ist alles sehr emotional für mich, das ist echt sehr speziell mit den Problemen, die ich die letzten Tage hatte, da kommen alle Karrierestationen hoch, der ganze Weg", sagte Neureuther und ergänzte: "Ich denke, es sind doch meine letzten Weltmeisterschaften, schöner kanns nicht werden als hier in St. Moritz." Am ARD-Mikrofon brach der 32-Jährige dann in Tränen aus und widmete die Medaille seiner Freundin Miriam Gössner. Die Biathletin musste aufgrund einer Stirnhöhlen-Entzündung die Saison vorzeitig beenden. "Eigentlich bin ich ja nicht so 'ne Pussy", entschuldigte sich Neureuther am Ende des Interviews bei den Zuschauern.
Im Netz freuen sich die User über die Bronzemedaille des 32-Jährigen und sind von seiner emotionalen Reaktion gerührt.
Neureuther schreibt Geschichte
Neureuther gelang zugleich Historisches: Er ist der erste Alpine, der bei drei aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften eine Medaille im Slalom gewann. Für den Deutschen Skiverband (DSV) war es die einzige Podestplatzierung in St. Moritz.
Neureuthers langjähriger Rivale Marcel Hirscher krönte sich im letzten der elf Wettbewerbe zum König dieser WM. Nach Silber in der Kombination und seinem ersten Gold überhaupt in einem Riesenslalom gewann der Österreicher zum zweiten Mal nach 2013 den Titel im Slalom. Das "Double" war zuletzt dem Italiener Alberto Tomba 1996 in der Sierra Nevada/Spanien gelungen.
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Die weiteren Deutschen konnten für keine Überraschung sorgen. Bester war noch Linus Straßer (München) auf Rang 20, 0,01 Sekunden vor Dominik Stehle (Obermaiselstein) auf Rang 21. Stefan Luitz (Bolsterlang), 14. im Riesenslalom am Freitag, verlor im ersten Lauf seinen Schienbeinschoner, holte sich dadurch blaue Flecken am linken Bein, und durfte im zweiten Durchgang nur als 34. an den Start gehen. Er wurde am Ende 28.
Die Österreicher zogen durch den Sieg von Hirscher im Medaillenspiegel noch an der Schweiz vorbei. Beide gewannen dreimal Gold, Team Austria aber hatte am Ende zwei Silbermedaillen mehr.