Tränen am 18. Loch

Phil Mickelson feiert seinen Masters-Sieg mit Ehefrau Amy, die an Brustkrebs erkrankt ist. Tiger Woods dagegen ärgert sich über Platz vier beim Comeback — und macht wieder Pause.
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Erhielt bereits zum dritten Mal in seiner Karriere das grüne Sakko für den Masters-Titel: Der Kalifornier Phil Mickelson.
dpa Erhielt bereits zum dritten Mal in seiner Karriere das grüne Sakko für den Masters-Titel: Der Kalifornier Phil Mickelson.

Phil Mickelson feiert seinen Masters-Sieg mit Ehefrau Amy, die an Brustkrebs erkrankt ist. Tiger Woods dagegen ärgert sich über Platz vier beim Comeback — und macht wieder Pause.

AUGUSTA Nach dem 18. Loch war Phil Mickelson baff. Nicht weil er gerade mit einem Birdie-Putt zum dritten Mal das Masters gewonnen hatte. Der Triumph des 39-jährigen Kaliforniers hatte sich schon längst abgezeichnet, am Ende lag der Linkshänder drei Schläge vor dem Engländer Lee Westwood. Überrascht war Mickelson, weil er plötzlich seine Frau neben dem Grün sah und die gemeinsamen drei Kinder: Amanda, Sophia und Evan.

Tief bewegt nahm Mickelson seine Amy in den Arm, dann weinte er hemmungslos. Denn es war nicht nur der erste große Triumph seit vier Jahren. Es war auch das erste Mal, dass Amy wieder live dabei war. Seit der schockierenden Brustkrebs-Diagnose vor elf Monaten.

Die Chancen auf Heilung stehen zwar gut, dennoch hatte Amy Mickelson zur eigenen Schonung Besuche bei den Turnieren ihres Mannes vermieden. Auch in Augusta verfolgte sie die ersten dreieinhalb Runden im angemieteten Haus neben der Anlage am Fernseher. Doch als ihr Phil am 13. Loch mit einem weiteren Birdie für die Vorentscheidung sorgte, hielt es sie nicht mehr auf der Couch, zusammen mit den drei gemeinsamen Kindern und ihrer Mama eilte sie auf den Platz. „Meine Familie hat viel mitgemacht im letzten Jahr“, sagte Phil Mickelson danach gerührt, „Amy ist eine unglaubliche Frau, es ist wunderschön, sie hier zu haben.“

Elin Woods dagegen verzichtete auf einen Überraschungsbesuch. Vermutlich war ihr das erste Turnier ihres Mannes Tiger nach fünf Monaten Abstinenz auch egal.

Natürlich war der vierte Platz eine beachtliche Leistung beim Comeback, nach den turbulenten Monaten mit Autounfall, den Enthüllungen seiner Sex-Affären, der tränenreichen Beichte. Woods selbst aber war unzufrieden mit seinem Spiel. „Ich wollte hier gewinnen“, grantelte er, „aber mein Spiel wurde einfach von Tag zu Tag schlechter.“

Auffällig war, wie oft Woods haderte, klagte, sich selbst beschimpfte. Das tat er zwar früher auch schon, nur zeigte er dann meist eine Trotzreaktion, spielte danach noch besser. Nun beim Masters stürzte Woods dagegen in ein immer tieferes Jammertal, spielte auch richtig lustlos. Etwa am letzten Tag am 14. Loch, als er gleich zwei Putts aus zwei Metern beide Male unmotiviert daneben schob. Früher hätte er die blind eingelocht, barfuß und auf einem Bein.

Gleich nach dem Masters kündigte Woods übrigens die nächste Pause an. „Ich will mich neu orientieren“, sagte er. Unklar also, wann er das nächste Turnier spielt. Nur wohl auch dann wieder ohne Elin.

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