Tour-Sensation verpasst: Schleck reicht Sieg nicht

Im dichten Nebel auf dem Tourmalet hat Alberto Contadors dritter Toursieg klare Formen angenommen. Der 27 Jahre alte Spanier musste auf der «Königsetappe» in den Pyrenäen seinen Herausforderer Andy Schleck zwar den Tagessieg überlassen, verteidigte aber sein Gelbes Trikot.
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Der Spanier Alberto Contador verteidigte sein Gelbes Trikot
dpa Der Spanier Alberto Contador verteidigte sein Gelbes Trikot

PAU - Im dichten Nebel auf dem Tourmalet hat Alberto Contadors dritter Toursieg klare Formen angenommen. Der 27 Jahre alte Spanier musste auf der «Königsetappe» in den Pyrenäen seinen Herausforderer Andy Schleck zwar den Tagessieg überlassen, verteidigte aber sein Gelbes Trikot.

Auf 2115 Meter Höhe fuhr Contador als Etappen-Zweiter zeitgleich mit Schleck, der seine zweite Etappe gewann, über die Ziellinie. Dank des Einzelzeitfahrens am 24. Juli, bei dem Schleck kaum Chancen eingeräumt werden, spricht nun alles für Contador. Der Kampf gegen die Uhr ist der große Trumpf des Vorjahressiegers, die 52 Kilometer von Bordeaux nach Pauillac sind eindeutig das Terrain des Spaniers. Hinter Fabian Cancellara und Tony Martin ist er sogar ein Kandidat für den Etappensieg.

Beide Rivalen hatten sich 10 Kilometer unter dem Gipfel des Col du Tourmalet nach einer Schleck-Initiative abgesetzt. Contador verharrte im Nebel und im gleißenden Scheinwerferlicht der Begleitmotorräder am Hinterrad seines Herausforderers. 3,6 Kilometer vor dem Ziel versuchte er wegzuspringen, Schleck parierte die Attacke aber und feierte seinen zweiten Etappensieg nach dem Erfolg von Avoriaz. Im Ziel umarmten sich die beiden Tour-Helden vom Tourmalet, und Contador zwinkerte Schleck freudestrahlend zu.

Zum 100. Jubiläum der ersten Pyrenäen-Überquerung der Tour de France wurden Schlecks Hoffnungen auf den großen Coup nicht erfüllt. Der 25-jährige Radprofi hätte der vierte Gesamtsieger der «Großen Schleife» aus Luxemburg werden können, der erste seit Charly Gaul im Jahr 1958.

Nach den Hitzeschlachten der vergangenen Wochen hatten herbstliche Temperaturen auch den prominentesten Gast nicht von einem Besuch des Tourmalet abgehalten, der erst zum zweiten Mal in der 107-jährigen Geschichte Zielort war. Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sakorzy begleitete die 17. Etappe über 174 Kilometer und lobte besonders den erneut abgeschlagenen Lance Armstrong für dessen Kampfgeist auf dem 16. Teilstück nach Pau.

Eine kontroverse Attacke lancierte Carlos Sastre, nachdem sein Landsmann Samuel Sanchez gestürzt war. Contador versuchte, Sastre zu bremsen und redete auf ihn ein. Aber der Toursieger von 2008 wollte von Solidarität nichts wissen und ließ sich nicht in die Parade fahren. Er löste sich aus dem Peloton, um sich auf die Verfolgung einer siebenköpfigen Spitzengruppe um Marcus Burghardt zu machen.

Die Position zwischen Hauptfeld und Spitzengruppe wurde dem Spanier, der nur kurz von seinem Teamkollegen Ignatas Konovalovas unterstützt wurde, nach langer Solofahrt aber zum Verhängnis. Beim langsam beginnenden Aufstieg zum Tourmalet wurde er 24 Kilometer vor dem Gipfel vom Feld gestellt. Schleck und Contador konzentrierten sich nur auf den 18,6 Kilometer langen Schlussanstieg auf den legendären Pyrenäen-Riesen. (dpa)

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