Tour de France: Marcel Kittel steigt verletzungsbedingt aus

Die so traumhaft verlaufene Tour de France ist für Marcel Kittel schmerzhaft beendet. Nach einem Sturz muss er aufgeben. Die erste Alpen-Etappe gewinnt Ex-Skispringer Roglic, Spitzenreiter Froome wehrt alle Attacken ab.
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Der Traum vom grünen Trikot der Tour ist geplatzt: Marcel Kittel muss vorzeitig aufgeben.
David Stockman/BELGA/dpa Der Traum vom grünen Trikot der Tour ist geplatzt: Marcel Kittel muss vorzeitig aufgeben.

Die so traumhaft verlaufene Tour de France ist für Marcel Kittel schmerzhaft beendet. Nach einem Sturz muss er aufgeben. Die erste Alpen-Etappe gewinnt Ex-Skispringer Roglic, Spitzenreiter Froome wehrt alle Attacken ab.

Serre-Chevalier - Marcel Kittel begrub seinen Traum vom Grünen Trikot blutend und unter großen Schmerzen, ein früherer Skispringer wurde derweil zum Alpen-König der Tour de France: Auf dem spektakulären Klassiker über den Galibier gab der fünfmalige Etappensieger Kittel nach einem schweren Sturz eine so lange traumhafte Frankreich-Rundfahrt auf.

Beim Tageserfolg des einstigen Schanzen-Sportlers Primoz Roglic behauptete Christopher Froome seine hauchdünne Gesamtführung - und plauderte hernach angeregt mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

"Eine große Ehre, dass er mir gratuliert hat. Es ist gut für die Tour, dass er hier ist", sagte Froome: "Dass ich die Angriffe parieren konnte, liegt daran, dass ich jetzt bessere Beine habe als in den Pyrenäen. Das ist gut für morgen, das wird die letzte schwere Etappe."

Froome war froh, Kittel zutiefst zerknirscht. Seine Hoffnungen, die Tour in Grün zu beenden, waren kurz nach Rennstart im Straßengraben der D526 geplatzt. Bereits nach 19 Kilometern war der Sprintstar in einen Massensturz verwickelt gewesen, Kittel quälte sich danach noch gut zwei Stunden trotz seiner Verletzungen am Oberschenkel und an der Schulter durch das Rennen - mit zerrissenem Trikot und einem Eisbeutel an der Schulter.

Kittel passt am Gabalier

Am Tag zuvor war der 29-Jährige abgehängt worden und hatte das Ziel mit 16 Minuten Rückstand erreicht, sein Polster im Kampf um das "Maillot vert" gegenüber dem Australier Michael Matthews war nahezu aufgebraucht. Nun endete die Tour kurz nach der ersten Bergwertung auf dem Col de la Croix de Fer.

Den Weg über den Galibier, mit 2642 Meter Höhe das Dach der Tour, ersparte sich Kittel dann. Kommentarlos zog er sich ins Team-Hotel zurück.

Roglic, 2007 als Skispringer Junioren-Weltmeister mit dem slowenischen Team, hatte den mythischen Galibier als Erster überquert und ließ sich seinen größten Karriere-Erfolg als Radrennfahrer nicht mehr nehmen. "Unglaublich, es ist total verrückt, diese Etappe zu gewinnen", sagte er.

Aru der Verlierer des Tages

Froome, der 1:13 Minuten nach Roglic ins Ziel kam, sicherte sich als Etappendritter hinter dem Kolumbianer Rigoberto Uran vier Sekunden Zeitgutschrift. Damit führt er nun mit 27 Sekunden vor Uran und dem zeitgleichen Franzosen Romain Bardet, der vor den Augen von Staatschef Emmanuel Macron diesmal keine großen Akzente setzen konnte.

Froomes bislang härtester Verfolger Fabio Aru war der Verlierer des Tages. Der Astana-Kapitän handelte sich 31 Sekunden Rückstand auf den Sky-Boss ein, fiel in der Gesamtwertung auf Platz vier (+0:53 Sekunden) zurück. Für Kittel fand hingegen seine persönliche Tour der Leiden eine Fortsetzung.

Nach dem harten Rückschlag am Dienstag versuchte der Arnstädter alles, wurde mehrmals am Medizinfahrzeug behandelt, sah aber schließlich die Aussichtslosigkeit seines Vorhabens ein.

In einer packenden Etappe hatten die im Gesamtklassement doch recht weit zurückliegenden Bergspezialisten Alberto Contador und Nairo Quintana frühzeitig den Schlagabtausch eröffnet, der spanischen Altstar Contador hielt sich bis kurz vor der Passhöhe des Galibier an der Spitze des Rennens - dann wurde er von Roglic und auch von der Gruppe um Froome gestellt.

Der britische Titelverteidiger steht nun vor dem wohl entscheidenden Tag im Kampf um Gelb. Sollte Froome auch am Donnerstag die zweite und letzte Alpenetappe mit der Bergankunft auf dem 2360 m hohen Izoard im Leader-Trikot überstehen, ist ihm der vierte Tour-Sieg wohl nicht mehr zu nehmen.

Lesen Sie hier: Tour de France - So gruselig sehen Beine nach 16 Etappen aus

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