Tony Martin droht Tour-Aus
Bastia - Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin (Cottbus) droht erneut das frühzeitige Aus bei der Tour de France. Der 28-Jährige vom Team Quick Step erlitt bei einem schweren Sturz auf der ersten Etappe am Samstag zwar entgegen erster Befürchtungen keine Brüche, zog sich aber eine tiefe Schnittwunde am Ellenbogen zu, die fast bis auf den Muskel geht.
Wie Quick Step am Samstagabend bekannt gab, hat Martin zudem eine Gehirnerschütterung, eine Quetschung des linken Lungenflügels sowie diverse Prellungen und Abschürfungen erlitten. „Die Verletzung am Ellenbogen macht es recht unwahrscheinlich, dass Tony am Sonntag wieder an den Start geht“, sagte Martins Manager Jörg Werner.
Martin, der am Abend genäht wurde, habe allerdings den festen Willen weiterzufahren, die Entscheidung soll am Sonntagmorgen fallen. „Die Schmerzen sind stark und meinen Ellenbogen hat es ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Die Sturzbilder sehen echt gefährlich aus, wenn ich sie mir anschaue“, schrieb Martin auf seiner Facebook-Seite: „Dennoch bin ich vorsichtig optimistisch. Ich hoffe, dass es morgen weitergeht.“ Von Etappensieger Marcel Kittel erhielt Martin eine Trost-SMS: „Das hat mich echt aufgebaut und Freude. Er hat im Moment seines größten Erfolges in seiner Karriere an mich gedacht und das ist nicht selbstverständlich.“
Martin war nach der Zielankunft in Bastia am Oberkörper blutend auf einer Trage abtransportiert und zur näheren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht worden. In der Klinik wurde nach einer Computertomographie in Bezug auf eine Fraktur am Schulterblatt vorerst Entwarnung gegeben. Im Vorjahr hatte Martin nach einem Reifenschaden im Prolog bei einem Sturz auf der ersten Etappe eine Fraktur an der Hand erlitten und das Rennen nach dem neunten Teilstück aufgegeben.
- Themen:
- Tour de France