Todesdrama um Romboni: Die Kinder müssen zusehen

Motorradfahrer Doriano Romboni stirbt beim Training. Und das ausgerechnet beim Gedächtnisrennen für den im Jahre 2011 verunglückten Marco Simoncelli.
von  az
Motorrad-Ass Doriano Romboni stürzt, die nachfolgenden Fahrer erwischen ihn. Der 45-Jährige erliegt später seinen Verletzungen.
Motorrad-Ass Doriano Romboni stürzt, die nachfolgenden Fahrer erwischen ihn. Der 45-Jährige erliegt später seinen Verletzungen. © dpa

Latina - Welch ein Drama, welch eine unfassbare Tragödie. Das Sic Supermoto Day sollte ein Rennen zu Ehren der 2011 beim Rennen in Malaysia tödlich verunglückten italienischen Motorrrad-Legende Marco Simoncelli sein. Doch ausgerechnet dieses Gedächtnisrennen wurde ein weiterer Trauertag für den Motorrad-Sport, für Italien.

Doriano Romboni verunglückte beim Training für das Rennen tödlich. Der 45-Jährige kam auf der Strecke zu Sturz und wurde danach von Gianluca Vizziello so schwer getroffen, dass Romboni später seinen Verletzungen erlag. "Ich habe ihn praktisch nicht gesehen, nur einen sehr harten Schlag gefühlt", sagte Vizziello, der einen schweren Schock erlitt. Romboni wurde nach dem Unfall umgehend mit einem Helikopter ins Krankenhaus geflogen, verstarb aber am Samstagnachmittag. Besonders schrecklich: Die drei Kinder Rombonis waren vor Ort.

Die Parallelen zum Tode Simoncellis sind frappierend. Der damals 24-jährige Weltmeister von 2008 war am 23. Oktober 2011 beim Grand Prix in Sepang tödlich verunglückt. In der 2. Runde war ihm das Vorderrad weggerutscht, die nachfolgenden Colin Edwards und Valentino Rossi konnten Simoncelli nicht mehr ausweichen, überfuhren ihn. Eine Stunde nach dem Unfall erlag der Mann mit der Nummer 58 seinen Kopf-, Hals- und Brustverletzungen. Jetzt wurde Romboni beim Training zu Simoncellis Gedächtnis-Rennen auf ähnliche Weise getötet.

"Du warst ein Großer und konntest Motorradfahren wie kaum ein anderer. Du hast mir beigebracht, wie man mit dem Herzen Motorrad fährt", sagt der frühere Weltmeister Marco Melandri. Loris Capirossi sagt: "Ich kann es nicht glauben. Doriano ist ein Freund, ein Rivale von 1000 Schlachten, ein Wettkämpfer mit einem so großen Herz. Ich bin so traurig, ich hab' dich gern." Romboni war von 1989 bis 1998 in der WM an den Start gegangen und fuhr in der 125er-, 250er- sowie 500er-Klasse. Der Italiener gewann sechs Grand Prix.

Eigentlich wollte Paolo Simoncelli (Marcos Vater) das Rennen trotzdem austragen, doch der Verband sagte das Event ab.

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