Tod mit 25: Benjamin Winter lebte für das Vielseitigkeitsreiten

Benjamin Winter galt als eines der größten deutschen Talente in der Vielseitigkeitsreiterei. Mit 25 Jahren stirbt er bei einem Sturz im Gelände. Nicht nur sportlich ist sein Tod ein Verlust.
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Der deutsche Benjamin Winter ist am Samstag beim Vielseitigkeitsreiten in Luhmühlen tödlich verunglückt. Hier wird Benjamin Winter abtransportiert.
dpa 5 Der deutsche Benjamin Winter ist am Samstag beim Vielseitigkeitsreiten in Luhmühlen tödlich verunglückt. Hier wird Benjamin Winter abtransportiert.
Der 25-jährige Warendorfer Benjamin Winter erlag seinen schweren Kopfverletzungen, die er sich an Hindernis 20 des Geländeritts (Oxer) bei einem Sturz mit seinem jungen Pferd Ispo zugezogen hatte.
dpa 5 Der 25-jährige Warendorfer Benjamin Winter erlag seinen schweren Kopfverletzungen, die er sich an Hindernis 20 des Geländeritts (Oxer) bei einem Sturz mit seinem jungen Pferd Ispo zugezogen hatte.
Der ledige Reiter, der von Mutter, Schwester und Bruder nach Luhmühlen begleitet worden war, wurde mit einem Rettungshubschrauber in das Unfallkrankenhaus Hamburg-Boberg geflogen. Dort konnte sein Leben aber nicht mehr gerettet werden.
dpa 5 Der ledige Reiter, der von Mutter, Schwester und Bruder nach Luhmühlen begleitet worden war, wurde mit einem Rettungshubschrauber in das Unfallkrankenhaus Hamburg-Boberg geflogen. Dort konnte sein Leben aber nicht mehr gerettet werden.
Michael Spethmann, Mitveranstalter des Vielseitigkeitsturniers, spricht am 14.06.2014 in Luhmühlen (Niedersachsen) während einer Pressekonferenz. Die deutsche Vielseitigkeitsreiterei trauert um Benjamin Winter. Der Dortmunder starb nach einem Sturz bei der Vier-Sterne-Gelände Prüfung in Luhmühlen. Foto: Philipp Schulze/dpa
dpa 5 Michael Spethmann, Mitveranstalter des Vielseitigkeitsturniers, spricht am 14.06.2014 in Luhmühlen (Niedersachsen) während einer Pressekonferenz. Die deutsche Vielseitigkeitsreiterei trauert um Benjamin Winter. Der Dortmunder starb nach einem Sturz bei der Vier-Sterne-Gelände Prüfung in Luhmühlen. Foto: Philipp Schulze/dpa
Hans Melzer, leitender Bundestrainer der Vielseitigkeitsreiter, spricht am 14.06.2014 in Luhmühlen (Niedersachsen) während einer Pressekonferenz. Die deutsche Vielseitigkeitsreiterei trauert um Benjamin Winter. Der Dortmunder starb nach einem Sturz bei der Vier-Sterne-Gelände Prüfung in Luhmühlen. Foto: Philipp Schulze/dpa
dpa 5 Hans Melzer, leitender Bundestrainer der Vielseitigkeitsreiter, spricht am 14.06.2014 in Luhmühlen (Niedersachsen) während einer Pressekonferenz. Die deutsche Vielseitigkeitsreiterei trauert um Benjamin Winter. Der Dortmunder starb nach einem Sturz bei der Vier-Sterne-Gelände Prüfung in Luhmühlen. Foto: Philipp Schulze/dpa

Luhmühlen – Seine Mutter sprach das aus, was alle dachten nach der Nachricht von Benjamin Winters Tod. „Ben hat für die Pferde und den Vielseitigkeitssport gelebt“, sagte Sybille Winter am Samstagabend in Luhmühlen. Wenige Stunden zuvor war ihr Sohn beim Geländeritt der Vier-Sterne-Prüfung in der Lüneburger Heide bei einem Sturz mit dem zehn Jahre alten Wallach Ispo tödlich verunglückt. „Ben war ein großartiger Mensch und toller Sportler“, beschrieb ihn DOKR-Geschäftsführer Dennis Peiler.

Winter stammte aus einer Dortmunder Pferdesport-Familie. Seine Mutter ist Dressur-Ausbilderin, seine beiden Geschwister sind im Sport aktiv. Er galt als Riesentalent, als Versprechen für die Zukunft der deutschen Vielseitigkeitsreiterei. Trotz seiner erst 25 Jahre war er erfahren, ritt bei den Europameisterschaften 2011 und 2013. In Luhmühlen wurde er 2011 auf dem erfahrenen Pferd Wild Thing 13., im vergangenen Jahr belegte er auf Ispo in Malmö Rang 18.

Nach dem Abitur hatte sich Winter ganz der Reiterei gewidmet. Er zog an das Bundesleistungszentrum des Deutschen Olympiade Komitees für Reiterei (DOKR) in Warendorf. Dort war der stets fröhliche Lockenkopf Mitglied der Perspektivgruppe und absolvierte zudem eine Berufsausbildung zum Pferdewirt. Schon früh feierte er Erfolge. 2009 wurde Winter deutscher Meister der Jungen Reiter. 2008 gewann er in seiner Altersklasse EM-Bronze und sowohl 2009 als auch 2010 EM-Silber mit dem Team.

Lesen Sie hier: Der Tod ritt mit - "Buschreiter" in Erklärungsnotstand

Winter gehörte zum Championats-Kader des DOKR und war auch ein Kandidat für die Weltreiterspiele im August/September in der Normandie. Was in ihm steckte, zeigte der Sportsoldat am Samstag noch kurze Zeit vor dem Unglück. Mit Wild Thing blieb er auf dem anspruchsvollen 6500-Meter-Kurs bei idealen Bedingungen ohne Fehler. Umso schwerer konnten Beobachter, Freunde, Familie und Trainer verstehen, wie es zu dem Unglück an Hindernis 20, einem eher harmlosen Sprung, kam. „Alles, was er da gemacht hat, bleibt unklar“, sagte Bundestrainer Hans Melzer.

Dass das Turnier in Luhmühlen am Sonntag fortgesetzt wurde, wäre auch im Sinne ihres Sohnes gewesen, sagte Sybille Winter. „Seine größte Sorge wäre vielmehr, dass sein Unfall dazu führen könnte, dass sein Sport in der Öffentlichkeit schlecht geredet wird. Bitte respektieren Sie diesen Wunsch meines Sohnes.“

 

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