Theiss: „Ich muss sexy sein“

Wie Kickboxerin Christine Theiss ihren ersten Auftritt als Filmschauspielerin erlebt hat. "Hollywood spielt in meiner Lebensplanung keine Rolle."

MÜNCHEN Jetzt erobert die Kickbox-Queen auch die Mattscheibe. Weltmeisterin Christine Theiss, die von den Lesern der Abendzeitung vier Mal in Serie zu Münchens Sportlerin des Jahres gewählt wurde, ist jetzt nicht mehr nur Kickboxerin, Model und Ärztin. Die 29-Jährige, die am Freitag (ab 18.30 Uhr) im Circus Krone ihren WM-Titel gegen Ana Tome verteidigt, kann nun in ihr Portfolio auch noch die Berufsbezeichnung Schauspielerin aufnehmen.

Theiss spielt eine tragende Rolle in der 5-Millionen-Euro-Produktion von RTL „Die Jagd nach der Heiligen Lanze“.

„Sie haben eigentlich eine Schauspielerin gesucht, die Kampfsport beherrscht. Doch sie konnten nichts Entsprechendes finden, dann haben sie sich eben für eine Kampfsportlerin entschieden, die ein bisschen schauspielert“, sagt Theiss, die in dem Film an der Seite von Hollywood-Größe Jürgen Prochnow sowie Kai Wiesinger und Bettina Zimmermann (mit der sich Theiss den Wohnwagen teilte) agiert. „Wohlwissend, dass ich wohl nicht als die große Charakterdarstellerin durchgehe, hat man die Anzahl meiner Sätze überschaubar gehalten. Ich muss viel kämpfen.“

Kämpfen in knappem Outfit – und dabei erotisch schauen, so könnte man Theiss’ Rolle der „Judith Stein“ wohl umschreiben: „Bei allem, was ich tue, muss ich sexy sein. Ich wische mir nicht nur die Haare aus dem Gesicht, nein, die Anweisung war, dass ich sie mir sexy aus dem Gesicht wische.“

Das hat sie so gut gemacht, dass die bösartige Kampfmaschine Stein dem Filmtod am Ende doch noch entging. Theiss: „Die Rolle wurde umgeschrieben, das stimmt.“

Der 120-Minüter, der an Abenteuerfilme à la Indiana Jones erinnert, wird 2010 ausgestrahlt. Wird Theiss bald öfter fremdgehen und als Schauspielerin agieren? Die Kickboxerin sagt amüsiert: „Wenn alle immer so nett sind wie die Truppe hier, gerne. Ansonsten spielt Hollywood in meinen Lebensplanungen keine Rolle.“

Matthias Kerber