Tennis in Wimbledon: Warum dürfen die Spieler nur weiß gekleidet sein?

"Der weiße Sport" - was bei den allermeisten Tennisturnieren nicht mehr gilt, hat in Süd-West-London immer noch Bestand. Wir zeigen Ihnen die schönsten Bilder der ersten Tage Wimbledon - ganz in weiß.
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Auch Jelena Wesnina aus Russland kann man in Sachen "ganz-in-weiß-Regelung" nichts vorwerfen.
dpa 14 Auch Jelena Wesnina aus Russland kann man in Sachen "ganz-in-weiß-Regelung" nichts vorwerfen.
Vollster Einsatz auch bei Johanna Konta aus Großbritannien, ebenso ganz in weiß.
dpa 14 Vollster Einsatz auch bei Johanna Konta aus Großbritannien, ebenso ganz in weiß.
Pippa Middleton trägt nicht wirklich weiß, immerhin ist es eine Art Beige-Ton. Spielen dürfte sie so allerdings nicht.
dpa 14 Pippa Middleton trägt nicht wirklich weiß, immerhin ist es eine Art Beige-Ton. Spielen dürfte sie so allerdings nicht.
Ihre Schwester, Herzogin Kate, auch nicht. Die schwarzen Punkte müssten weg. Unter den Zuschauern ist sie aber definitiv ein Hingucker.
dpa 14 Ihre Schwester, Herzogin Kate, auch nicht. Die schwarzen Punkte müssten weg. Unter den Zuschauern ist sie aber definitiv ein Hingucker.
Sympathisches Lächeln: Venus Williams nach ihrem Erstrundensieg. Auch sie hält sich selbstverständlich an die Kleiderordnung.
dpa 14 Sympathisches Lächeln: Venus Williams nach ihrem Erstrundensieg. Auch sie hält sich selbstverständlich an die Kleiderordnung.
Shakira fiebert auf der Tribüne mit und hält sich zumindest obenrum an den Dresscode.
dpa 14 Shakira fiebert auf der Tribüne mit und hält sich zumindest obenrum an den Dresscode.
Auch die Deutschen spielen ganz in weiß, hier Carina Witthöft.
dpa 14 Auch die Deutschen spielen ganz in weiß, hier Carina Witthöft.
Auch Aryna Sabalenka aus Weißrussland hat sich lobenswerterweise an die Unterwäsche-Regelung gehalten.
imago/Hasenkopf 14 Auch Aryna Sabalenka aus Weißrussland hat sich lobenswerterweise an die Unterwäsche-Regelung gehalten.
Kristina Mladenovic hat sogar ein weißes Stirnband.
imago/PanoramiC 14 Kristina Mladenovic hat sogar ein weißes Stirnband.
Angelique Kerber nach ihrem Halbfinaleinzug im letzten Jahr.
dpa 14 Angelique Kerber nach ihrem Halbfinaleinzug im letzten Jahr.
Sabine Lisicki schlug im letzten Jahr vollkommen überraschend Serena Williams.
dpa 14 Sabine Lisicki schlug im letzten Jahr vollkommen überraschend Serena Williams.
Die Serbin Bojana Jovanovski.
dpa 14 Die Serbin Bojana Jovanovski.
Agnieszka Radwanska im letzten Jahr.
dpa 14 Agnieszka Radwanska im letzten Jahr.
Ihre bezaubernde Rückseite zeigt Maria Sharapova.
dpa 14 Ihre bezaubernde Rückseite zeigt Maria Sharapova.

"Der weiße Sport" - was bei den allermeisten Tennisturnieren nicht mehr gilt, hat in Süd-West-London immer noch Bestand. Wir zeigen Ihnen die schönsten Bilder der ersten Tage Wimbledon - ganz in weiß.

Wimbledon - Früher war es ganz normal, den Tennissport "ganz in weiß" auszuüben. Mittlerweile gilt die Regel des weißen Outfits aber tatsächlich nur noch beim Wettbewerb in Wimbledon. Dort müssen die Spieler in Kleidung auflaufen, die zu 90 Prozent in weißer Farbe gehalten ist. Das ist mittlerweile ein Alleinstellungsmerkmal des traditionsreichsten Tennisturniers der Welt. Aber warum eigentlich? Wieso halten die Veranstalter daran fest?

Denn nicht jeder findet die Regel sinnvoll und zeitgemäß. So sagte etwa Roger Federer vor zwei Jahren nach seinem Zweitrundensieg gegen Sam Querrey: "Diese 'All white'-Regelung ist ziemlich extrem und eine kleine Schande. Von der Zeit, als ich auf die Tour kam und Tennis im Fernsehen sah, habe ich noch die Bilder von Stefan Edberg, Boris Becker und all diesen Jungs im Kopf, die mehr Farbe zeigen durften. Das waren ikonische T-Shirts und auch ikonische Momente."

Selbst die Unterwäsche muss in weiß gehalten sein

Offizielle Begründung der seltsamen Regel: peinliche Schweißflecken sollen durch die weiße Kleidung nicht so sehr zum Vorschein kommen. Die Einhaltung der Regel führt allerdings zu äußerst fragwürdigen Kontrollmethoden, denn mittlerweile muss auch die Unterwäsche in weiß gehalten sein. So berichtet die Tschechin Barbora Strýcová: "Es ist sehr seltsam, wenn mir jemand unter den Rock schauen will, um zu sehen, ob ich auch weiße Unterhosen trage.“ Auch ihre Kollegin Caroline Wozniacki aus Dänemark findet das "ziemlich unheimlich“.

Die Kanadierin Eugenie Bouchard kann ebenfalls ein Lied davon singen. Bei ihrer Erstrunden-Niederlage 2015 gegen die Chinesin Ying-Ying Duan trug sie einen schwarzen BH unter ihrem weißen Oberteil. Als dieser in einer Spielszene ein wenig zu sehen war, wurde die 21-Jährige von der Schiedsrichterin verwarnt.

Weitere Erklärung: Die große Tradition des Turniers

Und das alles nur wegen der Schweißflecken? Schwer vorstellbar. Einleuchtender scheint die Erklärung, die Organisatoren von Wimbledon wollen durch die Regelung die große Tradition des Turniers hervorheben, schließlich ist Tennis "der weiße Sport", und das soll man dann bitteschön auch sehen. Müsste aber eigentlich nicht sein, denn im Grunde weiß jeder, dass die Wimbledon Championship das älteste und prestigeträchtigste Tennisturnier der Welt ist. 1877 fand es zum ersten Mal statt.

Viele Spieler konnten sich seitdem nicht mit der "All white"- Regelung anfreunden, Andre Agassi etwa, der zu Beginn seiner Karriere noch mit langer Mähne und im Jeanslook auf dem Center Court aufkreuzte, ging es so. Er trat deshalb von 1988 an drei Jahre lang nicht in Wimbledon an. 1991 kehrte er zurück – und kleidete sich fast ausschließlich weiß. Wimbledon will man als Tennisspieler eben einfach nicht verpassen.

In unserer Bilderstrecke zeigen wir Ihnen die schönsten Impressionen des bisherigen diesjährigen Turniers - ganz in weiß.

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