Tennis in Miami: Angelique Kerber und Alexander Zverev mit Mühe weiter
Miami - Nach ihrem fast dreistündigen Kraftakt in der gleißenden Mittagssonne von Key Biscayne atmete Angelique Kerber sichtbar tief durch. Trotz einer durchwachsenen Leistung hatte Deutschlands Spitzenspielerin beim WTA-Turnier in Miami die chinesische Qualifikantin Wang Yafan 6:7 (1:7), 7:6 (7:5), 6:3 niedergerungen und sich damit ins Viertelfinale gekämpft.
Ähnlich erging es wenig später auch Alexander Zverev, der nach einem 2:6, 6:2, 6:4 gegen David Ferrer (Spanien) ebenfalls die nächste Runde erreichte. Zeit zum Ausruhen haben die beiden deutschen Hoffnungsträger kaum. Schon am Dienstag (19 Uhr MESZ) geht es für Kerber gegen US-Open-Siegerin Sloane Stephens (USA), Zverev bekommt es in seinem Achtelfinal-Duell mit dem Australier Nick Kyrgios (nicht vor 3 Uhr MESZ) zu tun.
Kerber: "Hatte große Probleme, zu meinem Spiel zu finden"
Nach einem jeweils relativ leichten Auftaktprogramm beim prestigeträchtigen Turnier in Florida sind es die ersten echten Prüfsteine für die deutschen Aushängeschilder. Kerber hatte gegen Wang, zurzeit gerade einmal die Nummer 125 der Weltrangliste, einen äußerst mäßigen Start erwischt.
Besonders bei eigenem Aufschlag wackelte die Kielerin bedenklich und kassierte allein im ersten Satz vier Breaks. "Ich hatte große Probleme, zu meinem Spiel zu finden", gab Kerber zu. Die 30-Jährige agierte ebenso fehlerhaft wie zögerlich und erinnerte dabei phasenweise schon fast wieder an ihre schwachen Auftritte aus dem Vorjahr.
Miami: Zverev erwischt Fehlstart
Doch die Kerber von 2018 hat mit der aus 2017 eben doch nur noch am Rande zu tun. Denn statt mit der eigenen Leistung zu hadern und sich von den Fehlern runterziehen zu lassen, kämpfte sich die ehemalige Weltranglistenerste im entscheidenden Moment aus dem Loch wieder heraus. Kerber stabilisierte ihren Aufschlag, bewies Nervenstärke im Tiebreak und ließ schließlich im dritten Satz nichts mehr anbrennen.
"Wieder um jeden einzelnen Ball zu kämpfen - das war der Schlüssel", meinte sie. Ganz ähnlich erging es einige Stunden später auch Zverev in seinem zweiten Turnierspiel gegen Ferrer. Auch der Weltranglisten-Fünfte erwischte einen Fehlstart und fand erst mühsam ins Spiel.
Doch wie schon in der Runde zuvor gegen den Russen Daniil Medwedew fing sich Zverev und drehte mit einer Energieleistung das Match in seine Richtung. Der 20-Jährige scheint nach dem mäßigen Jahresauftakt weiter nicht ganz auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit - doch die Formkurve zeigt nach oben.
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