Teamchefs erwarten Zweikampf

Auch im neuen Rennjahr sehen die Rennstall-Bosse Ferrari und McLaren-Mercedes vorn. Laut einer Umfrage ist Titelverteidiger Kimi Räikkönen erster Anwärter auf den Fahrer-Titel.
Die Teamchefs in der Formel 1 sind sich einig: Auch in der bevorstehenden Saison werden sich die Erzrivalen Ferrari und McLaren-Mercedes ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern - mit Vorteilen für die Italiener. Als Favorit auf den Fahrer-Titel gilt Scuderia- Pilot und Weltmeister Kimi Räikkönen. Dies ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa vor dem Saisonauftakt am Sonntag in Melbourne. Lediglich Ferrari, Renault und Super Aguri wollten keinen Tipp abgeben.
Auch die deutschen Fahrer erwarten, dass die Roten knapp vor den Silbernen liegen werden. «Ich vermute, dass Ferrari vorn ist vor McLaren-Mercedes», sagte BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld. «Ferrari sieht wieder sehr gut aus, eher wieder mit Räikkönen als mit (Felipe) Massa», pflichtete Toyota-Neuzugang Timo Glock bei. Force-India- Fahrer Adrian Sutil tippt auch eher auf Räikkönen als auf seinen Kumpel und Vizeweltmeister Lewis Hamilton von McLaren-Mercedes: Ich setzte auf Kimi. Ferrari war Ende 2007 das absolut beste Team. Und ich traue ihnen zu, das 2008 fortzusetzen», sagte der Gräfelfinger im «Kicker». «Ich hoffe, dass das Siegerteam am Jahresende Vodafone McLaren Mercedes heißt, weil wir die beste Arbeit abgeliefert haben», meinte indes Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.
«Ferrari ist jetzt vorn»
«Basierend auf den Winter-Tests sehen Kimi Räikkönen und Ferrari am stärksten aus», analysierte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Amtskollege Franz Tost vom Schwesterrennstall Toro Rosso ist derselben Meinung. «Kimi Räikkönen mit Ferrari, weil sie das beste Paket haben», lautete sein WM-Tipp. Auch Force-India-Teamchef Colin Kolles sieht Räikkönen und die «Roten» vorn. «Sie waren 2007 stark und ich denke, dass sie keine Veränderungen vorgenommen haben, die das beeinträchtigen.» Allerdings verwundern die Tipps von Kolles und Tost nicht: In ihren Autos stecken Ferrari-Motoren. Mit einem Vorsprung für die Scuderia zumindest zum Auftakt der 18 Rennen umfassenden WM rechnet auch Heidfeld-Teamkollege Robert Kubica. «Ferrari ist jetzt vorn», sagte der Pole, nicht ohne einzuschränken: «Aber im vergangenen Jahr in Bahrain sah es auch so aus, als seien sie von einem anderen Planeten, und im zweiten Rennen in Malaysia war McLaren-Mercedes schon vor ihnen.» Der Chef des deutsch-polnischen Piloten-Gespanns, Mario Theissen, wollte sich dagegen nicht festlegen und meinte auf die Frage nach dem Weltmeister: «Der Fahrer, der am Ende die meisten Punkte hat.»
Trullis Prognose
Beim ehemaligen BMW-Partner Williams hielt sich Teamchef Frank Williams bei einem Piloten-Tipp ebenfalls zurück. Für die Teamwertung sagte er voraus: «Die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft werden Ferrari und McLaren-Mercedes unter sich ausmachen.» Von Honda hieß es: «Es sieht so aus, dass es wie im Vorjahr einen engen und aufregenden Kampf zwischen den Top-Teams geben wird.» Tadashi Yamashina von Hondas japanischem Rivalen Toyota hielt sich bedeckt: «Ich denke, dass es sehr schwer ist vorherzusagen nur anhand der Winter-Tests.» Sein Fahrer Jarno Trulli gab hingegen eine klare Prognose ab. «Für mich sind die allen anderen voraus», sagte er jüngst auf der Homepage des Magazins «Motorsport-aktuell» über Ferrari. Die Silberpfeile mit Hamilton und Neuzugang Heikki Kovalainen halte er für «sehr konkurrenzfähig, wenn auch nicht ganz auf dem hohen Niveau von Ferrari.» (dpa)