Tag der Entscheidung

Die Münchner Löwen wollen am Freitagabend in Köln die Chance auf den Aufstieg wahren. »Es geht um sehr viel!«, sagt Daniel Bierofka - und er erinnert an vergangene Großtaten.
von  Abendzeitung
Wird am Freitag an der Bandscheibe operiert: Daniel Bierofka.
Wird am Freitag an der Bandscheibe operiert: Daniel Bierofka. © Rauchensteiner/Augenklick

Die Münchner Löwen wollen am Freitagabend in Köln die Chance auf den Aufstieg wahren. »Es geht um sehr viel!«, sagt Daniel Bierofka - und er erinnert an vergangene Großtaten.

MÜNCHEN Daniel Bierofka braucht die Zweitliga-Tabelle gar nicht anzusehen. Er weiß auswendig, was sie aussagt für seine Löwen und worum es heute geht für den Tabellensechsten. „Wenn wir in Köln verlieren“, sagt der 1860-Offensivspieler vor dem Verfolger-Duell im RheinEnergie-Stadion (18 Uhr, Premiere live), „wären wir schon sechs Punkte weg von Köln. Das ist eine Menge. Es geht für uns in Köln schon um sehr viel.“

Es geht ums große Ziel. Um die Rückkehr in die Bundesliga. Dafür haben sie lange und hart gearbeitet, trotz bescheidener Mittel. 6,6 Millionen umfasst der Saisonetat der Löwen, zwei Drittel aller Ligarivalen haben mehr Geld zur Verfügung. Dennoch halten die Sechzger seit Saisonbeginn Anschluss an die Aufstiegsplätze; am zwölften Spieltag (0:0 gegen Wehen) belegten sie noch den dritten Rang. Vier Punkte Rückstand haben sie nun zum aktuellen Tabellendritten, Fürth.

. . .dann würde Langeweile drohen

Die Löwen wollen dranbleiben. Dazu dürfen sie in Köln nicht verlieren. Heute ist für 1860 ein Tag der Entscheidung. Torwart Michael Hofmann weiß das und warnt seine Kollegen: „Wir dürfen uns nicht in wenigen Wochen alles kaputt machen, was wir uns in einem halben Jahr aufgebaut haben.“ Denn reißt der Kontakt zu den Aufstiegsplätzen ab, droht Langeweile.

Also reden sie sich stark vor dem Hit beim Aufstiegsfavoriten Köln. Bierofka erinnert an vergangene Großtaten: „In Kaiserslautern hatte auch keiner mit uns gerechnet.“ Da gewann 1860 nach 0:1-Rückstand in letzter Minute 2:1. Das solle Mut geben fürs Spiel heute. Bierofka: „Wenn wir lange genug ein 0:0 halten, dann werden die Kölner Fans schnell nervös. Dann ist alles drin für uns.“

Zahlreiche Ausfälle bei den Löwen

Sorgen bereitet freilich die Personalsituation. Göktan, di Salvo, Schroth und Ghvinianidze fehlen verletzt, Berhalter und Thorandt sind gesperrt. Mucki Kucukovic, die einzige verbliebene Spitze, ist durch eine Fußprellung gehandicapt. Deshalb flog gestern der erst 19-jährige Amateur-Torjäger Manuel Schäffler mit nach Köln. 2006 ist das Talent aus Moorenweis (Landkreis Fürstenfeldbruck) mit Timo Gebhart und den Bender-Zwillingen Deutscher B-Jugend-Meister geworden. Inzwischen stürmt er in der Regionalliga-Mannschaft, erzielte in dieser Saison sechs Treffer.

Cheftrainer Marco Kurz lobt: „Manuel ist ein Spieler, der dahin geht, wo es weh tut.“ Heute in Köln braucht es solche Löwen.

Oliver Griss

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