Sutil zittert um seinen Job

MÜNCHEN - Drängt die Finanzkrise jetzit auch Adrian Sutil aus der Formel 1? Der Eigner seines Teams Force India jedenfalls will jetzt nichts mehr von seiner Zusage wissen.
Eigentlich war schon alles geklärt. Adrian Sutil hatte sich schon während der abgelaufenen Formel-1-Saison darauf eingestellt, auch nächstes Jahr noch für Force India zu fahren. Der Gräfelfinger hatte sich sogar schon berechtigte Hoffnungen gemacht, nächstes Jahr endlich in die Punkteränge fahren zu können. Schließlich kooperiert sein Rennstall künftig mit dem Weltmeister-Team McLaren-Mercedes.
Doch jetzt muss Sutil plötzlich um seinen Job bangen. Vijay Mallya, Teamchef und Besitzer von Force India, sagte in einem Interview mit der "BBC", dass die Fahrerpaarung für die kommende Saison noch nicht fix sei. „Ich werde das Thema mit McLaren besprechen und eine Entscheidung zu einem passenden Zeitpunkt treffen“, sagte Mallya.
Eigentlich hatte Mallya schon beim Großen Preis von China Anfang Oktober Sutil und den Italiener Giancarlo Fisichella für die kommende Saison bestätigt. Doch der indische Großunternehmer, der sein Geld vor allem mit eigener Fluglinie und Biermarke sein Geld verdient, scheint, seit die Finanzkrise auch Indien erreicht hat, nicht mehr gewillt, all seine Versprechen aus der letzten Saison einzuhalten. Zumindest nicht mit aller Macht.
Sollten Mercedes oder McLaren nun ein Mitspracherecht fordern für die Besetzung der Cockpits, könnte Mallya einknicken. Und Sutil könnte - trotz gültigen Vertrags für 2009 - plötzlich auf der Straße stehen.
Die in England seit längerem kursierenden Spekulationen, wonach DTM-Vizemeister und Mercedes-Pilot Paul di Resta ein Kandidat für ein Force-India-Cockpit sein könnte, dürften mit Mallyas jüngster Aussage neue Nahrung bekommen.