Sutil: "Selbst hinterher fahren macht einen Riesenspaß"

Der Gräfelfinger Formel-1-Star schließt sich nach Frusterlebnissen im Zimmer ein und reflektiert seine schwierige Karriere: "Habe viel zu spät angefangen."
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Hofft auf bessere Zeiten - und Platzierungen: Adrian Sutil
dpa Hofft auf bessere Zeiten - und Platzierungen: Adrian Sutil

MONTE CARLO - Der Gräfelfinger Formel-1-Star schließt sich nach Frusterlebnissen im Zimmer ein und reflektiert seine schwierige Karriere: "Habe viel zu spät angefangen."

Wenige Runden fehlten Adrian Sutil vor einem Jahr beim Grand-Prix-Klassiker in Monaco zum größten Erfolg seiner noch jungen Formel-1-Karriere. Auf Rang vier liegend fuhr dem Gräfelfinger 2007-Weltmeister Kimi Räikkönen mit seinem Ferrari ins Heck. „Ich denke da noch oft dran, aber es tut nicht mehr weh“, sagte Sutil vor der nächsten Auflage des Großen Preises von Monaco am Sonntag.

Wie oft spukt die Unfallszene aus dem Vorjahr noch in Ihrem Kopf herum?

Ich denke da noch oft dran, aber es tut nicht mehr weh. Es ist abgehakt. Es hat aber lange gedauert. Ich sehe eigentlich immer das Positive und eigentlich hatte ich bis dahin ja eine geiles Rennen.

In dieser Saison kamen Sie beim Rennen in China kurz vor Schluss ebenfalls auf Punktekurs von der Strecke ab – wie gehen Sie mit solchen Situation um?

Das ist schwierig. Man kann eigentlich nur versuchen, es erneut abzuhaken und sich gut zureden. Man darf nie aufgeben.

Und wie verarbeiten Sie den Frust unmittelbar nach so einem Rennen?

Ich schließe mich im Zimmer ein und will dann keinen sehen. Ich habe dann mit mir selbst zu kämpfen. Es tut wirklich sehr weh und man glaubt, man träumt das alles nur; zweimal so eine Situation, jeweils kurz vor Schluss, das ist bitter.

Wie lange wird es denn noch dauern, ehe auch Adrian Sutil um die Formel-1-Weltmeisterschaft mitkämpfen kann?

Ich hoffe bald, das ist aber natürlich ein großer Schritt. Mit Force India wird es sicher schwer, um die WM zu fahren. Es ist aber ein Team, das sich bestimmt entwickelt und von dem wir in den nächsten Jahren hoffentlich etwas erwarten können. Für mich selbst hoffe ich einfach, so schnell wie möglich in einem richtigen Auto zu sitzen, in dem ich das zeigen kann. Wo ist mir eigentlich egal, letztendlich zählt nur die Position.

Macht die neue Hierarchie mit schwächelnden Branchengrößen und starken Aufsteigern die Zukunftsplanung schwieriger?

Schwieriger schon, aber jedes Jahr könnte es sein, dass ein Team auf oder absteigt. Dieses Jahr ist es extrem durchgemischt worden. Trotzdem, die Teams wie Ferrari oder McLaren-Mercedes bleiben immer die Aushängeschilder in der Formel 1. Da will man hin.

Haben Sie denn den langen Atem, den Sie auf Ihrem Weg möglicherweise benötigen?

Auf jeden Fall, das einzige, das bei mir nie passieren wird, ist, dass ich aufgeben würde. Ich halte durch. Meine ganze Karriere war nicht ganz einfach. Ich habe spät angefangen, das hat es alles schwieriger gemacht. Es gab Situationen, in denen keiner an mich geglaubt hat. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man sich selbst etwas aufgebaut hat.

Wie gehen sie mit denn mit dem Privileg um, Formel-1-Fahrer zu sein und damit einer von ganz wenigen?

Es ist schön. Jeden Morgen, wenn ich aufwache, weiß ich das zu schätzen. Selbst wenn ich wie im Moment hinten fahre, macht es mir einen Riesenspaß. Ich würde die Formel 1 niemals gegen eine andere Serie eintauschen, auch wenn ich dort gewinnen könnte. Ich fühle mich hier wohl. Es pusht einen, wenn die Fans einem zurufen. Ich genieße es, es ist sehr, sehr schön.

Wenn sie wählen könnten, wo Sie Ihren ersten Sieg einfahren – bei der geplanten Indien-Premiere in der Heimat Ihres Rennstalls oder in Monaco – wofür würden Sie sich entscheiden?

Dann doch lieber Monaco.

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