Sutil: Sein Trauma heißt Monaco

Der Gräfelfinger denkt immer noch an das Rennen vor einem Jahr, als ihn Kimi Räikkkönen kurz vor Schluss abschoss und so sein bestes Rennen zerstörte. "Es hat lange gedauert, bis das nicht mehr weh tat."
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Vor einem jahr war er in Monaco seinem größten Triumph so nah: Adrian Sutil.
xpb.cc Vor einem jahr war er in Monaco seinem größten Triumph so nah: Adrian Sutil.

MONTE CARLO - Der Gräfelfinger denkt immer noch an das Rennen vor einem Jahr, als ihn Kimi Räikkkönen kurz vor Schluss abschoss und so sein bestes Rennen zerstörte. "Es hat lange gedauert, bis das nicht mehr weh tat."

Mit Rückschlägen hat Adrian Sutil längst zu leben gelernt, doch das Monaco-Trauma von 2008 hat der Formel-1-Pilot auch ein Jahr danach nicht verdrängen können. „Ich denke da noch oft dran, aber es tut nicht mehr weh“, verriet der Gräfelfinger vor der Rückkehr an den Ort seiner bislang bittersten Stunde in der Königsklasse. In einem chaotischen Rennen war Sutil im unterlegen Force India auf Rang vier vorgefahren, ehe Kimi Räikkönen ihn neun Runden vor Schluss mit seinem Ferrari von der Strecke rammte. „Es ist abgehakt. Es hat aber lange gedauert“, bekannte Sutil vor dem Großen Preis von Monaco.

Die Tränen von damals sind inzwischen getrocknet, der Frust über verpasste Chancen aber verfolgt den 26-Jährigen auch in dieser Saison. Nach einem schwierigen Premierenjahr hoffte das Team des indischen Milliardärs Vijay Mallya mit dem neuen Motorenpartner Mercedes endlich auf Punkteränge, doch noch immer fahren Sutil und Teamkollege Giancarlo Fisichella hinterher. Als der Oberbayer im Regen von Shanghai zum zweiten Mal das Punktedebüt für seinen Rennstall dicht vor Augen hatte, flog er wie einst in Monaco spektakulär von der Piste. „Es tut wirklich sehr weh und man glaubt, man träumt das alles nur; zweimal so eine Situation, jeweils kurz vor Schluss, das ist bitter“, sagte Sutil.

Sutil: "Ich gebe niemals auf"

Fehlende Nehmerqualitäten will sich der Ausfallkönig der Vorsaison jedoch nicht vorwerfen lassen. „Das einzige, das bei mir nie passieren wird, ist, dass ich aufgeben würde“, bekräftigte Sutil. Zu groß ist trotz aller Enttäuschungen sein Spaß an der Königsklasse. „Ich würde die Formel 1 niemals gegen eine andere Serie eintauschen, auch wenn ich dort gewinnen könnte“, erklärte er. Gerade in den Straßen von Monte Carlo genießt Sutil das Dasein als Formel-1-Pilot. „Hier ist alles möglich. Man muss ziemlich viel riskieren, aber eben nicht zuviel“, sagte er in der offiziellen Pressekonferenz vor dem Rennen am Sonntag (14.00 Uhr/RTL und Premiere). „Unser Auto hat Potenzial, aber wir müssen jetzt irgendwie auf den Zug aufspringen.“

Formel 1: Sutil will zu Ferrari

Seine Ungeduld und sein Hunger nach Erfolg wachsen. „So schnell wie möglich“ will er sein zweifellos vorhandenes Talent in einem Spitzenauto zeigen. „Mit Force India wird es sicher schwer, um die WM zu fahren“, meinte Sutil. Auch wenn die Musik derzeit zumeist ohne die Branchengrößen in Rot und Silber spielt, drängt es den hochtalentierten Pianisten zu den wankenden Riesen. „Die Teams wie Ferrari oder McLaren-Mercedes bleiben immer die Aushängeschilder in der Formel 1. Da will man hin“, sagte Sutil. Allerdings muss der Sohn eines Uruguayers, der seinen einzigen WM-Punkt in der Formel 1 in seiner Premierensaison 2007 beim Spyker-Team ergatterte, zunächst einmal das eigene Cockpit sichern. Teamchef Mallya zeigte sich jüngst zwar „sehr stolz“ auf den China-Pechvogel, hat aber wohl Restzweifel an den Fähigkeiten Sutils immer noch nicht abgelegt. Möglichst bald will der Multi-Unternehmer angeblich einen indischen Fahrer engagieren. Sutil aber kann mit Gegenwind leben: „Ich halte durch.“

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