Sutil, Hülkenberg, Heidfeld: Zögern, zocken, hoffen

Für drei der sieben deutschen Piloten ist die Zukunft in der Formel1 ungewiss: Bleibt Nico Hülkenberg bei Williams? Angelt sich Renault Adrian Sutil? Findet Nick Heidfeld einen Job?
SUZUKA Kürzlich, beim Grand Prix in Singapur, stolzierte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone durch die Boxengasse. Er schaute sich um und stellte fest: „Das sind zu viele Deutsche!“ Tatsächlich machen derzeit sieben deutsche Piloten aus der Formel 1 die Formel D. Doch wie lange noch? Denn die Zukunft ist gleich für drei Deutsche offen. Um Adrian Sutil, Nico Hülkenberg und Nick Heidfeld herrscht vor dem Großen Preis von Japan (Sonntag, 8Uhr, RTL und Sky live) drei Mal Rätselraten. Ein Trio zögert, zockt, hofft.
Adrian Sutil: Seit Wochen wird über einen Wechsel des Force-India-Piloten zu Renault spekuliert, doch Konkretes gibt es weiter nicht. „Dazu gebe ich keinen Kommentar ab. Wir werden sehen“, erklärt der Gräfelfinger, der aber klarmacht: „Ich möchte nicht zu lange warten, bis ich meine Entscheidung treffe.“ Offenbar könnte Sutil auch bei Force India bleiben, die Ergebnisse in der laufenden Saison sprechen für ihn. Seine Verhandlungsposition ist daher nicht die schlechteste.
Nico Hülkenberg: Nach anfänglichen Rückschlägen hat Nico Hülkenberg in seinem ersten Formel-1-Jahr bereits sein Können gezeigt. Vier Top-Ten-Platzierungen in den letzten sechs Rennen sprechen eine deutliche Sprache. Vor dem Großen Preis von Japan präsentierte sich der 23-Jährige zuversichtlich, dass sein Arbeitgeber, das britische Traditionsteam Williams, die Option auf ihn für die nächste Saison tatsächlich zieht. „Es sieht alles positiv aus, und ich gehe auch stark davon aus, dass ich hier bleibe. Das möchte ich auch auf jeden Fall“, erklärt Hülkenberg, „es ist eine Frage der Zeit. Richtig Zweifel habe ich aber nicht, dass ich hier weitermachen kann. Ich will bleiben. Ich kann hier viel lernen und viel für mich mitnehmen. Ich kann mir im Moment kein besseres Team vorstellen.“
Nick Heidfeld: Der Mönchengladbacher muss sich auf jeden Fall einen neuen Arbeitgeber suchen. Der Rennstall Sauber, der ihn gerade erst reaktiviert hat, entschied sich jüngst für den Mexikaner Sergio Pérez neben dem Japaner Kamui Kobayashi – damit ist Heidfeld raus. „Ich muss hoffen, dass woanders was geht“, sagte der 33-Jährige, der schon mal PR für seine Person macht. „Ich hoffe, dass man sich daran erinnert, wie und gegen wen ich in den vergangenen Jahren alles gefahren bin“, betonte er mit Blick auf Teamkollegen wie Kimi Räikkönen, Felipe Massa oder Robert Kubica. „Ich habe gegen alle gut ausgesehen.“
kby